Michael Schumacher wollte wieder Spaß haben, das hat er als Grund für sein Comeback öfter angegeben. Den Spaß hatte er am Sonntag in Bahrain, auch wenn einige mehr als Platz sechs von ihm erwarten wollten. Schumacher konnte nach der Zieldurchfahrt jedenfalls lachen. "Der Start war sehr gut, es hat alles funktioniert. Ich hatte Bedenken, ob alles harmonisch verläuft. Ohne Traktionskontrolle liegt alles an einem selber. Da kann man Fehler machen, ich hab im Winter aber dafür trainiert. Es hat gut funktioniert", meinte Schumacher gegenüber RTL.

Danach war das Rennen für ihn dann "eine Odyssee wie erwartet". So gab es in der ersten Runde noch ein paar Kämpfe und danach wurde es recht still für den Mercedes-GP-Piloten. "Der Boxenstopp bringt noch etwas Bewegung, danach fährt jeder hinter dem anderen her, weil man nicht überholen kann. Das ist es." Am meisten aufgefallen waren Schumacher bei seinem Comeback-Rennen die Reifen, denn der Vorderreifen ist nach seiner Ansicht schon recht schmal. "Für meinen Fahrstil muss ich das Auto noch passend hinarbeiten, damit ich damit um die Ecken komme, wie ich mir das vorstelle."

Auf einem Level mit McLaren

Vom Kräfteverhältnis her sah Schumacher McLaren mit Mercedes GP auf einem Level, lediglich der Aerodynamik-Kniff mit dem absichtlichen Strömungsabriss beim Heckflügel auf der Geraden bringe einen Vorteil für McLaren. "Das werden in Kürze aber alle haben. Red Bull und Ferrari sind vorne, das habe ich im Winter schon ein wenig so erkannt. Ich wusste, dass wir Arbeit haben, das hat sich bestätigt. Da müssen wir jetzt rangehen", sagte der Rekordweltmeister. Besorgt war er aber nicht. Er sei zu lange dabei und habe zu Saisonbeginn schon öfter große Abstände erlebt und sei dann am Ende dennoch um den Titel gefahren. "Ich weiß, es kann alles passieren und es kann sich schnell drehen. Wir haben erst das erste Rennen hinter uns und es wäre zu früh zu sagen, alles ist vorbei. Es gibt immer Möglichkeiten."

Die Arbeit wird sich nach seiner Ansicht vor allem auf die Aerodynamik konzentrieren, das Auto komplett umzubauen macht nach seiner Ansicht überhaupt keinen Sinn. "Das würde zu viel Zeit und Ressourcen vergeuden. Man kann im Windkanal arbeiten, um den Rückstand aufzuholen", erklärte Schumacher. An seiner Fitness wird Schumacher wohl nicht mehr viel verbessern müssen, das Rennen sei relativ locker gewesen. "Es war nicht besonders anstrengend. Das liegt aber auch daran, dass die Reifen es nicht zulassen, dass man schnell fährt. Dementsprechend weniger wird man beansprucht."

Helm verrutscht

Insgesamt war er aber zufrieden. Da er im Rennen bald merkte, dass Überholen nicht möglich war, konzentrierte er sich auf die Absicherung nach hinten. In den letzten Runden hatte Schumacher dann noch ein kleines Problem. Die Sonne stand bereits recht niedrig und sein Helm war ein wenig verrutscht. "Also musste ich ihn immer wieder korrigieren, damit ich richtig sehen konnte. Nächstes Mal muss ich die Position des Helms etwas ändern."