Red Bull startet das Rennen in Bahrain mit Sebastian Vettel von der Pole Position, dennoch weiß das Team nach wie vor nicht, was es nun zu erwarten hat. Vor allem in punkto Reifenverschleiß sind nach wie vor Fragen offen, auch wenn die Teams sich in den Trainings eingehend damit beschäftigt haben. Zusätzlicher Gummiabrieb oder neu auf die Strecke gewehrter Sand könnte alles wieder verändern. Auch der Start mit vollen Tanks lässt viele noch vorsichtig sein. "Ich denke, es ist wie eine Reise ins Unbekannte. Der beste Ort für den Start ist sicher an der Spitze, aber die Strategien werden recht interessant sein, so wie das Verhalten der Reifen mit vollen Tanks", meinte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Es sei nach wie vor völlig offen, was jeder mache werde, das sei voriges Jahr noch anders gewesen, als man aufgrund der Benzinladungen nach dem Qualifying zumindest abschätzen konnte, wer in etwa in welcher Runde stoppen würde. "Jetzt können sie zu jeder Zeit während des Rennens stoppen", sagte Horner. Einen möglichen Vorteil erwartete er für Adrian Sutil, der als einziger der Top Ten im dritten Qualifying-Durchgang mit harten Reifen gefahren war und daher etwas haltbarere Gummis haben dürfte als die Konkurrenten auf weicheren Reifen vor ihm.

Das Ende nicht opfern

Theoretisch sollte Sutil das Rennen sogar anführen können, wenn er innerhalb von 25 Sekunden hinter der Spitze bleibt, dachte Horner. "Ob das insgesamt die beste Strategie ist, werden wir sehen. Aber theoretisch sollte er das Rennen anführen, wenn er mit dem Prime länger draußen bleibt. Wo er dann nach dem Boxenstopp ist, kann man nicht vorhersagen. Keiner hat eine Kristallkugel." Horner glaubte nicht, dass es dieses Jahr nur darauf ankommen wird, wer als erster für frische Reifen stoppt und sich damit dann an die Spitze setzt, denn nach seiner Ansicht mache es keinen Sinn, einen Fahrer vorzeitig reinzuholen und am Ende des Rennens dann auf kaputten Reifen zu fahren.

"Man ist dann anfällig, zu diesem Zeitpunkt des Rennens überholt zu werden - man muss also sehr vorsichtig auf die Reifen schauen. Und man hängt da sehr vom Input des Fahrers ab." Bei Red Bull hatte er große Hoffnung, dass die Reifen im Rennen gut halten werden. Dafür sei im Winter viel am Setup gearbeitet worden und am Freitag habe man einen guten Run gehabt. "Ich glaube nicht, dass der Abbau bei uns größer ist als bei anderen Teams. Sicher sieht Ferrari so aus, als würden sie die Reifen gut schonen, das war aber immer schon so."