Nach dem Qualifying in Bahrain ist die Katze endlich aus dem Sack. Red Bull ist vorne, die anderen Teams dahinter. Wer jetzt allerdings glaubt, dass die Fragezeichen in den Gesichtern der sechs deutschen Piloten weg sind, der hat sich geirrt. Sie haben Fragen über Fragen - doch wer kennt die Antwort? In ihrer Ratlosigkeit wendeten sich die sechs Deutschen an den weisesten ihres Ordens, in der Hoffnung, dass er Rat wüsste.

Als Erstes trat Nico Rosberg an den Mann mit langen, weißen Bart und weißen Umhang heran und klagte: "Wir sind nicht genug gefahren, um zu wissen, wie es sein wird. Da ist ein Fragezeichen." Und Konfuzius sagte: Echtes Wissen ist: Wenn Du das, was Du weißt, als Wissen erkennst, und das, was Du nicht weißt, als Nichtwissen akzeptierst. "Das wird definitiv eine große Herausforderung, wenn nicht sogar ein echtes Pokerspiel", meinte Rosberg. Mit Michael Schumacher traf Konfuzius auf einen alten Bekannten.

Sind alte Bekannte: Schumacher & Konfuzius, Foto: Sutton
Sind alte Bekannte: Schumacher & Konfuzius, Foto: Sutton

In seiner 15-jährigen Rennkarriere kam der Deutsche jede Woche zu einer Sitzung - in schlechten Zeiten waren es sogar drei oder vier. "Es gibt viele Gründe. Einige Dinge haben wir noch nicht verstanden", meinte der 41-Jährige. In den letzten drei Jahren wurden die Sitzungen weniger, aber aus den Augen verloren sich die Beiden nie. Dieses Mal hatte Konfuzius für den Deutschen folgenden Rat parat: "Fordere viel von dir selbst und erwarte weniger von anderen! So wird dir Ärger erspart bleiben." "Das ist nicht unrealistisch, aber es wird hart", sagte der siebenfache Champion und ließ sich gleich für nächste Woche wieder einen Termin geben.

Völlig rat- und planlos erreichte Nico Hülkenberg den weisesten der Weisesten. "Ich weiß nicht, wir kriegen das nicht so hin, wie wir wollen. Ich hoffe und wünsche mir - vielleicht sowohl als auch, vielleicht beides", brabbelte Hülkenberg vor sich hin. Konfuzius sah die völlige Verzweifelung in den Augen des Jungspundes und versuchte ihn mit den Worten zu beruhigen: "Auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt." Doch der Deutsche schien zu verwirrt, um den Rat zu verstehen. Timo Glock war über die Begriffsstutzigkeit seines Landsmannes erstaunt. Den Rat, den Konfuzius für ihn bereithielt, verstand er auf Anhieb.

Nachdem er am Morgen Dreirad fuhr, hatte Glock den Rat von Konfuzius dringend nötig, Foto: Sutton
Nachdem er am Morgen Dreirad fuhr, hatte Glock den Rat von Konfuzius dringend nötig, Foto: Sutton

"An einem edlen Pferd schätzt man nicht seine Kraft, sondern seinen Charakter." "Das hat mich etwas erstaunt, aber ich bin zufrieden", erklärte der Deutsche. Sofort rief Glock seinen Kumpel Adrian Sutil an, von dem er wusste, dass er einen weisen Rat ebenfalls gut gebrauchen könnte. Erst war Sutil unschlüssig, doch dann rang er sich durch und ließ sich einen Termin bei Konfuzius geben. "Ich wusste, dass es schwer werden würde, aber wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Deshalb bin ich glücklich", sagte der Deutsche.

Sebastian Vettel brauchte sich hingegen nicht persönlich auf den Weg zu Konfuzius zu machen, denn der 22-Jährige hatte sich schon im letzten Jahr bei Konfuzius.com angemeldet und bekommt seitdem seinen persönlichen Rat täglich aufs Handy. "So muss ich nicht ins Bett gehen und mir Gedanken darüber machen", erzählte Vettel gerade als er eine SMS von Kufuzius bekam, in der stand. "Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern". Vettel: "Mir fiel ein riesengroßer Stein vom Herzen. Heute Nacht werde ich gut schlafen."