Nach drei Jahren im Ruhestand kehrte Michael Schumacher am Samstag in den Wettkampfmodus zurück. Bis dahin war er nur bei Testfahrten und Freien Trainings unterwegs, im Qualifying ging es zum ersten Mal wieder um Platzierungen. Wie schon am Freitag von ihm angedeutet wurde, war er dafür noch nicht hundertprozentig gerüstet.

"Es gibt einige Gründe", verriet er. "Einer davon lautet: Ich muss noch besser reinkommen. Die Wintertests waren kalt, hier ist es das erste Mal richtig heiß. Ich muss meinen Rhythmus wieder finden. Das ist eine Herausforderung und das ist gut so." Auch am Feintuning des Autos auf seine Bedürfnisse müsse man noch arbeiten, das brauche allerdings einiges an Zeit. "Es kommt darauf an, wie lange es dauert, das Auto zu ändern", sagte er. "Einige Dinge haben wir noch nicht verstanden. Bis wir alles erreicht haben, wird es noch etwas dauern."

Ganz genau wie 1991

Ganz so schlimm empfand er Startplatz 7 aber nicht. "Das ist eine lustige Situation", sagte Schumacher. "Ich habe bei meinem ersten Test Anfang Februar in Valencia gesagt, dass ich mich genauso fühle wie 1991, als ich mit der F1 begonnen habe. Die erste Runde war ich etwas geschockt, danach war ich sofort wieder drin. Heute war es wieder wie 1991: Ich bin in meinem ersten Qualifying Siebter geworden."

Von Platz 7 erwartet er keine Wunder, einen Podestplatz hält er aber nicht für vollkommen abwegig. "Es ist nicht unrealistisch, aber es wird hart", sagte Schumacher. "Das Wichtigste ist, dass wir gute Punkte mitnehmen. Wir leisten gute Arbeit bei der Weiterentwicklung und haben viel Potenzial, um das Auto zu verbessern."

Michael Schumacher ist noch nicht ganz der Alte., Foto: Sutton
Michael Schumacher ist noch nicht ganz der Alte., Foto: Sutton

Das werde einige Rennen dauern, wenn alle Probleme aussortiert sind, sieht er Mercedes GP aber in einer guten Position. Bis dahin müsse man das Maximum herausholen und so viele Punkte wie möglich mitnehmen. "Ein Podium wäre toll, ist hier aber für Nico [Rosberg] einfacher als für mich."

Keine Bedenken beim Start

Seinen ersten F1-Rennstart seit drei Jahren erwartet Schumacher nicht als Problem. "Ich habe einige Gokartstarts gehabt, sofern das etwas hilft", sagte er. "Ich bin sowieso ein Instinktfahrer. Ich werde warten, was passiert und darauf reagieren. Die erste Kurve wird mit so vielen schweren Autos sicher sehr interessant. Darauf freue ich mich."

Überholmöglichkeiten sieht er hingegen wenige. "Das ist sehr schwierig. Zwei Autos stechen beim Topspeed heraus", spricht er die McLaren an. "Sie haben wohl die beste Chance auf Überholmanöver. Alle anderen verlieren in der letzten Kurve zu viel. Also muss man auf die Strategie setzen. Das ist die beste Chance, um nach vorne zu gelangen."

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