Karun Chandhok hatte sich sehr auf sein Formel-1-Debüt gefreut. Doch hat er sich sein erstes Rennwochenende sicher anders vorgestellt - immerhin saß er bislang nur in einem stehenden Auto im Cockpit, gefahren ist er mit seinem HRT Boliden des Hispania Racing Teams noch keinen einzigen Meter. Am Freitag verhinderten Hydraulikprobleme und ein defekter Kupplungssensor die Teilnahme an den ersten beiden Freien Trainings und auch am Samstag kam er nicht zum Fahren.

Die Teilnahme am Qualifying ist damit aber, anders als bei einigen Medien berichtet wurde, nicht ausgeschlossen. Das Sportliche Reglement der FIA besagt, dass kein Fahrer am Rennen teilnehmen darf, der nicht an wenigstens einem Training teilgenommen hat. Dabei zählt die FIA allerdings Freies Training und Qualifying-Training zu den Trainings-Sessions. Auch Fahrerwechsel sind mit Zustimmung bis vor dem Qualifying und somit ohne ein Freies Training möglich.

Albtraum für Chandhok

Trotzdem ist die Qualifying-Teilnahme (und damit der Rennstart) des Inders in Gefahr. Denn noch ist nicht klar, ob das Team die Probleme am Auto rechtzeitig lösen kann. "Das ist sehr enttäuschend für mich", verriet Chandhok gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Es ist lächerlich, was wir an Pech haben. Heute früh sprang der Motor problemlos an, dann haben wir plötzlich den Hydraulikdruck verloren. Es scheint ein Albtraum für uns zu sein."

Ein bisschen beruhigt ist Chandhok, dass es auch bei Virgin noch viele Probleme gibt, im 3. Training verlor Timo Glock ein Rad und sein Teamkollege Lucas di Grassi fuhr nur zwei Runden. "Es ist auf gewisse Weise nervig, aber andererseits auch normal. Dies ist unser Shakedown und solche Probleme erlebt man bei Shakedowns. Dennoch ist es extrem frustrierend, schließlich sind wir hier, um zu fahren. Momentan bin ich das noch nicht."

Am Team liege es nicht. Die Mechaniker haben 40 Stunden durchgearbeitet, um die Autos auf- und zusammen zu bauen. "Sie geben ihr Bestes", sagte Chandhok. "Leider hatten wir nicht die Zeit, um das bei Testfahrten zu erledigen. Wir müssen es in der Öffentlichkeit machen. Aber immerhin: Es kann nicht mehr schlimmer kommen!"