Angesichts der großen Zeitunterschiede zwischen den Spitzenteams und den Neuzugängen am Freitag in Bahrain lag die Frage schnell auf dem Tisch: braucht die Formel 1 wieder eine 107-Prozent-Hürde im Qualifying? Die HRT-Mannschaft war immerhin elf Sekunden langsamer gewesen als Nico Rosberg im Mercedes, wobei man dem Team natürlich zu Gute halten muss, dass der Bolide das erste Mal überhaupt auf der Strecke war. Dennoch, so große Zeit- und damit auch Geschwindigkeitsunterschiede bergen eine Gefahr, weswegen sich auch FIA-Präsident Jean Todt dafür aussprach, wieder eine 107-Prozent-Hürde im Qualifying einzuführen. Sollte ein Fahrer langsamer sein als 107 Prozent der Bestzeit, dürfte er dann nicht am Rennen teilnehmen.

Todt fand es allerdings unwahrscheinlich, dass diese Regel noch dieses Jahr wieder eingeführt werden könnte. Erst 2011 dürfte sie wieder im Reglement auftauchen. "Wir sind dafür, die 107-Prozent-Hürde wieder zu bringen. Der Grund, warum sie abgeschafft wurde, war die Änderung im Qualifying, als die Autos die Benzinmengen für den Rennstart mitführen mussten. Um das jetzt für 2010 zu ändern, bräuchte man die einstimmige Zustimmung der Teams und um die zu bekommen, wird die FIA diese Lösung unterstützen. Ich denke aber nicht, dass es passieren wird, also werden wir bis 2011 warten müssen, um sie einzuführen."

Obwohl die Hürde wohl am ehesten die neuen Teams treffen dürfte, musste Todt betonen, dass er die neuen Mannschaften durchaus gut findet und sie unterstützt gehören. "Man muss ein neues Team respektieren, das in so einer Wirtschaftskrise kommt und in die Formel 1 Geld investiert. Ich denke, es ist nicht an der Zeit zu kritisieren, sondern zu unterstützen und zu helfen. Das liegt im Interesse aller. Jeder im Business sollte dieser Tage helfen wollen. Ich war heute beeindruckt, sie waren recht gut und wir müssen ihnen etwas Zeit geben, damit sie bereit sind." Als bester Fahrer eines neuen Teams war Heikki Kovalainen im Lotus 5,4 Sekunden hinter Rosbergs Zeit geblieben.