Bei Virgin hat man sich mittlerweile an die Luftbrücke aus der Fabrik und die langen Nächte gewöhnt, um die nachgelieferten Teile ins Auto einzubauen. Aufgrund des späten Eintreffens neuer Teile hatten die Mechaniker auch vor dem 1. Freien Training am Freitag eine lange Nacht hinter sich. Technikchef Nick Wirth zeigte sich damit zufrieden, dass die Hydraulikprobleme der Wintertests behoben sind. "Allerdings fanden wir einige neue, interessante Herausforderungen", sagte er und meinte damit neue technische Probleme.

"Ich bin nicht wirklich happy", betonte Timo Glock. "Wir hatten im zweiten Training ein Problem. Leider gab es ein Ölleck am Getriebe. Deswegen konnte ich nur drei Runden fahren, das ist nicht gerade viel." Was das genaue Problem war, wusste Glock noch nicht. "Aber es hat mich etwas verwundert, weil wir damit nie ein Problem hatten."

Die neuen Teile konnte Glock auf seinen wenigen Runden kaum ausprobieren. "Das ist nicht aussagekräftig." Aber es gab noch mehr Probleme: mit dem Motor-Setup, das Handlingprobleme heraufbeschwor, mit den hohen Streckentemperaturen, die dazu führten, dass die Elektronik überhitzte und die Kommunikation mit dem Auto problematisch wurde. Entsprechend wenig konnte Glock über das Auto sagen. "Generell kann ich nach den paar Runden, die ich gefahren bin, nicht viel sagen und bei drei Runden brauche ich auch nicht über Rückstände sprechen."

Stattdessen wiederholte er sein Motto der ersten Rennwochenenden: "Wir fahren sechs Sekunden hinter der Spitze, da macht es keinen Unterschied, ob wir ein bisschen mehr Erfahrung mit den Reifen haben. Ich sehe es nicht als Rennen, sondern als Test. Diesen müssen wir nutzen, um die Probleme auszusortieren." Angesichts der langen Liste an Problemen ist Glock wenig zuversichtlich für das Rennen. "Im Moment glaube ich nicht, dass ich ins Ziel komme, wenn ich ehrlich bin, aber das werden wir morgen sehen."