Michael Schumacher und aufgeregt? Sein Bruder Ralf Schumacher sagt ja. "Die ganze Welt schaut auf ihn, das lässt keinen kalt." Der Mercedes GP-Pilot gesteht höchstens eine riesige Vorfreude, die man als Aufgeregtheit interpretieren könnte. "Das ist für ihn zwar alles positiver Stress, aber das sorgt alles für eine gewisse Anspannung", meint Ralf Schumacher in der Bild.

Sportlich erwartet der ehemalige F1-Pilot seinen Bruder beim ersten Rennen noch nicht ganz vorne. "Es gibt sicher noch viel zu tun, aber für Bahrain ist mit dem neuen Aero-Paket trotzdem ein Spitzenplatz drin", glaubt er. "Als Tiefstapler ist mir Michael nie aufgefallen. Er sagt immer, was Sache ist. Sein Anspruch, auch der von Ross Brawn, war schon immer sehr, sehr hoch."

Trotzdem könnte Nico Rosberg besser abschneiden als sein Teamkollege. "Ich habe gehört, dass er mit dem Auto im Moment wohl etwas besser klarkommt als mein Bruder", sagt Ralf. "Aber daran arbeitet Michael. Er mag keine untersteuernden Autos - im Gegensatz zu einigen anderen Piloten. Button zum Beispiel liebt sie - und mit ihm hat das Team ja letztes Jahr zusammen gearbeitet."

Dennoch kann sich Ralf nicht vorstellen, dass Rosberg den Rekordweltmeister über die Saison hinweg bezwingt. "Nico ist sehr stark, aber gerade im Grenzbereich, wenn es eng auf eng kommt, ist Michael eine Klasse für sich." Für Rosberg komme es darauf an, viel zu lernen. "Er kann durchaus als Gewinner aus der Saison gehen - auch wenn er nicht vorne steht."

Das traut Ralf dafür Sebastian Vettel zu. Mit ihm müsse man rechnen. "Er hat sicher etwas seiner Leichtigkeit verloren, die Erwartungshaltung ist groß", so Ralf Schumacher. "Aber er wird aus den kleinen Fehlern der letzten Saison gelernt haben und sie dieses Jahr kaum noch mal machen. Dazu der Red Bull als Siegauto - eine sehr ernstzunehmende Konstellation."