Wie sich die Aussagen doch unterscheiden können. Hatte Bernie Ecclestone am Dienstag der Times noch gesagt, dass Michael Schumacher die Geduld verlieren könne, wenn er irgendwo im Mittelfeld feststecke, so drückte er sich gegenüber auto motor und sport am Mittwoch doch ein wenig anders aus. "Michael ist nicht an seinem Image interessiert. Er will wieder Rennen fahren. Wenn jemand wirklich schneller wäre als er, würde er es akzeptieren", meinte der Formel-1-Boss.

Ungeachtet dessen ist klar, dass Ecclestone viel von Schumacher hält. Das Alter des 41. Jährigen sah er nicht als Nachteil, sondern als Vorteil. "Er hat alles schon mal erlebt. Er muss nichts mehr beweisen. Michael wäre nicht zurückgekommen, wenn er nicht wüsste, dass er seinen Job gut machen kann. Wenn er nicht gewinnt, wird man dem Auto die Schuld dafür geben."

Alonso innerhalb und außerhalb des Autos

Etwas turbulentere Zeiten sah er auf Ferrari zukommen, da er dort durchaus Spannungen zwischen Fernando Alonso und Felipe Massa erwartete. "Alonso ist ein netter Kerl außerhalb des Cockpits, aber er ist ein Siegertyp. Er mag keinen neben sich, der schneller ist. Und Massa ist schnell", sagte Ecclestone. Ein bisschen Drama würde der Formel-1-Boss aber sicher nicht schlecht finden, immerhin bringt so etwas Schlagzeilen und macht die Formel 1 attraktiv.

Nach den Ausstiegen von BMW und Toyota käme ihm das sicher recht, wobei er nicht so tat, als würde er die beiden Hersteller besonders vermissen. Deren Auftritte seien nicht übermäßig aufregend gewesen, meinte er. "BMW lebt als Name in Sauber weiter, vielleicht sogar besser. Wenn wir Ferrari verloren hätten, dann hätte ich gesagt: Oh, mein Gott." Als Grund für den Ausstieg von BMW und Toyota sah er weniger die Finanzen als vielmehr den fehlenden Erfolg. "Max Mosley wollte die Notwendigkeit abschaffen, für Erfolg viel Geld ausgeben zu müssen. Die Hersteller sollten ihm dafür dankbar sein."

Ferrari hat Recht

Trotz Mosleys Bemühungen um verkleinerte Budgets hatten es die neuen Teams bislang nicht leicht und mit USF1 musste eines auch schon vorzeitig aufgeben. Ecclestone konnte immerhin dabei helfen, Campos als HRT F1 Team überleben zu lassen, muss sich aber der Meinung von Ferrari anschließen, dass die neuen Teams noch nicht wirklich konkurrenzfähig sind. "Ferrari hat Recht. Aber als sich die neuen Teams eingeschrieben haben, waren sie der festen Ansicht, dass es ein Budgetlimit von 40 Millionen Euro gibt. Und zwar für alle, einschließlich Ferrari. Das hätte ihnen eine Chance gegeben. Ich habe sie immer gewarnt, dass ein Budgetlimit nicht funktioniert. Jetzt stellen die neuen Teams fest, dass ihr Budget nicht ausreicht."