Viele haben Sebastian Vettel schon gesagt, dass er sehr viel mehr Geld verdienen könnte, wenn er sich doch einen Manager ins Boot holen würde. Doch der junge Deutsche hat nach wie vor keine Pläne, seine Agenden in die Hände eines anderen zu legen, sondern kümmert sich weiter lieber selbst um seine Angelegenheiten. "Die Leute sagen: 'Oh, du brauchst einen Manager, damit du Werbeaufträge bekommst oder mehr Geld verdienst.' Aber mir geht es gut. Ich will meine eigenen Entscheidungen treffen", meinte Vettel zu dem Thema gegenüber dem Guardian.

Zugeben musste er, dass Vertragsverhandlungen manchmal recht sonderbare Erfahrungen sein können, dennoch habe er noch nie eine Situation erlebt, in der er einen professionellen Manager gebraucht hätte. "Manchmal ist es lustig, denn bei Verhandlungen sitzt man mit sehr erfahrenen Leuten an einem Tisch, die über 60 Jahre alt sind. Aber bald vergisst man das Alter und gibt sein Bestes", erklärte er. Bereuen wollte er bislang keinen Schritt, den er auf Managementseite gesetzt hat.

Geld ist das Problem

Erlebt hat er dabei auch schon einiges, wobei ihm nicht unbedingt alles gefallen hat. "Das Problem in der Formel 1 und beim Fußball ist das viele Geld, das dabei mitspielt. Formel 1 ist ein großes Geschäft und leider sind jedem seine eigenen Interessen und das Geld, das in die Taschen fließt, sehr wichtig. Für einige Leute ist es einfach nur Business. Und das ist ein großes Problem. Man kann nicht immer sagen, was man sagen will. Für mich ist aber das Racing das Wichtige - und die gleiche Person zu bleiben, die ich immer war."

Als diese Person will er auch umgänglich bleiben, das gilt auch für die Zusammenarbeit mit seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber. Vettel betonte, seit dem Unfall 2007 in Fuji, als er dem Australier hinter dem Safety Car ins Heck fuhr und beiden damit einen möglichen Podestplatz vereitelte, habe es keine Probleme gegeben. Zwar schimpfte Webber damals ordentlich, nannte Vettel zuletzt aber einen jener jungen Fahrer, die einen guten Job abliefern. Der Deutsche weiß jedenfalls, wie er seinen Teamkollegen zu nehmen hat. "Ihr kennt Mark, er hat keine Angst davor, zu sagen, was er denkt. Natürlich will ich ihn immer schlagen und er will mich schlagen, aber wir kommen gut miteinander aus."