Die Uhr tickt: bis zum Saisonstart in Bahrain sind es nur noch wenige Tage. Dann gibt es endlich die lang ersehnte Antwort auf die Frage: Wer ist schnell und wer nicht? Als großer Favorit geht Ferrari in die neue Saison - zumindest sehen das derzeit die meisten Fahrer und Verantwortlichen so. "Wir sind mit der Arbeit bei den vier Tests zufrieden, besonders da wir unser Programm abschließen konnten", hält Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali hingegen den Ball flach.

Es scheint als wolle keines der Teams die Rolle des Favoriten übernehmen. Trotz der sehr guten Performance bei den Testfahrten - Ferrari lag in der Zeitenliste immer ganz vorne - nimmt keiner innerhalb der Scuderia das Wort "Favorit" in den Mund - im Gegenteil. Fernando Alonso schiebt diese Rolle Red Bull und Sebastian Vettel zu. "Ich denke, Red Bull war bei den letzten Tests einen Hauch schneller als wir. Mit Vettel und Webber ist das Team sehr stark", erklärte der Spanier.

Vettel & Red Bull ist für Alonso der Favorit, Foto: Red Bull/GEPA
Vettel & Red Bull ist für Alonso der Favorit, Foto: Red Bull/GEPA

Vettel wiederum sieht Ferrari ganz klar in Front. "Ferrari sieht sehr schnell aus, sowohl mit wenig als auch mit mehr Benzin sind sie die Stärksten. Wenn ich mich festlegen muss, dann glaube ich, dass Ferrari die Nase vorne hat", sagte der Red Bull-Pilot. Teamkollege Mark Webber tippt hingegen - zum Gefallen von Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz - auf das eigene Team. "Dieses Jahr müssen wir um den Titel fahren, wir gehören sicher zu den drei schnellsten Teams", betonte Mateschitz.

Lewis Hamilton hat nicht weniger als fünf Gegner für McLaren auf der Rechnung: Ferrari, Red Bull, Mercedes GP, Sauber und Force India. "Sie sind für mich die wettbewerbsfähigsten Teams." Aber unter diesen Vier sticht eine Farbe heraus: Ferrari. "Momentan sieht Ferrari am schnellsten aus", lautet die Einschätzung des McLaren-Piloten. Der amtierende Champion Jenson Button rechnet mit mindestens vier Topteams und einigen Überraschungen. Eine dieser Überraschungen könnte Sauber sein.

Niki Lauda tippt auf Mercedes GP, Foto: Sutton
Niki Lauda tippt auf Mercedes GP, Foto: Sutton

Laut Kamui Koboyashi arbeitet man hart daran. Ob es gelingt, kann der Japaner nicht sagen. "Ferrari scheint schnell zu sein sowie McLaren. Es ist schwierig zu sagen wie nahe wir an den Top-Teams dran sind", meinte Kobayashi. Genauer wird da schon Niki Lauda. "Die vier Topteams werden zum Auftakt alle innerhalb von wenigen Zehntelsekunden liegen", glaubt der dreifache Weltmeister. Während viele Experten Ferrari ganz vorne sehen, hat der Österreicher auch Mercedes GP auf der Rechnung - trotz der Tiefstapelei des Teams.

"Dass Mercedes schwächelt und nicht um den Sieg mitfahren kann, halte ich für eine Untertreibung. Das ist Understatement." Ein anderer Österreicher tippt hingegen auf die Farbe blau. "Der Vorteil von Red Bull ist, dass das Team zusammengewachsen und auf dem Höhepunkt ist", erklärte Gerhard Berger. Genauso sieht es auch Mercedes-Mootrsportchef Norbert Haug: "Ich glaube nicht, dass es einen Gleichstand gibt - Red Bull ist vorne", stellte Haug klar.