Am Freitag endet die Grand Prix lose Zeit für Michael Schumacher. Gleichzeitig beginnt für ihn erneut der Wettkampf gegen 23 schnelle Piloten, die alle nur ein Ziel haben: den Rekordweltmeister zu schlagen. Schumacher fühlt sich bereit dafür. "Dafür trete ich an, und ich bin überzeugt, dass wir in diesem Kampf ein Wort mitreden können", sagt er.

Eine zu hohe Erwartungshaltung sieht er nicht. "Ich habe ja immer ziemlich klar gesagt, dass wir nicht von Anfang an in der Lage sein müssen und wahrscheinlich sein werden, Siege einzufahren", erinnert Schumacher. "Wichtig ist, in Schlagdistanz zur Spitze zu sein und die lange Saison dafür zu nutzen, am Ende vorn zu sein. Wichtig ist nicht der Anfang; wichtig ist das Ende."

Ob man den Titel dann tatsächlich gewinne, stehe im Sport auf einem anderen Blatt. "Aber unser gesamtes Team freut sich auf diese Herausforderung. Wir alle wollen siegen. Die Saison ist lang und der Kampf wird hart, keine Frage. Aber ich liebe diesen Kampf - genau deshalb bin ich zurück gekommen."

Mit mehr Benzin gefahren

Die Vorbereitung im Winter war für Schumacher ungewohnt. Nur 15 Testtage standen jedem Team zur Verfügung, viele davon waren vom Wetter beeinträchtigt. "Man hat immer das Gefühl, man kann mehr machen", gibt er zu. "Aber insgesamt sind wir in der Vorbereitung gut voran gekommen, denn unser Schwerpunkt waren die Zuverlässigkeit und die interne Zusammenarbeit. Wir haben sehr effizient gearbeitet. Ich bin zufrieden und freue mich jetzt extrem auf den Saisonstart."

Eine genaue Einschätzung des Kräfteverhältnisses wagt er nicht. "Das Auto war am Ende der Testfahrten noch nicht ganz da, wo das eine oder andere Team schon mit seinem Auto war; wobei die Spritmengen sehr stark variierten", erklärt Schumacher. "Es sieht aber wohl so aus, dass wir häufiger mit mehr Benzin an Bord unterwegs waren und wir daher doch ganz gut dastehen. Ich kann allerdings nicht wirklich einschätzen, wer bisher alle Karten ausgespielt hat."

Mercedes GP legt beim ersten Rennen, wie alle Teams, noch einmal mit einem neuen Aerodynamikpaket nach. "Wir wollten die zwei Wochen Entwicklungszeit zwischen dem letzten Test und Bahrain noch ausnutzen."