Im Moment steht die Frage im Raum, ob der MGP W01 ein Siegauto ist. Nachdem sich Michael Schumacher zuletzt wenig optimistisch äußerte, kamen Gerüchte auf, wonach der MGP W01 noch Aufholbedarf hat. Norbert Haug bleibt trotz der Gerüchte gelassen. "Ich glaube, das ist eine Einstellungssache. Wenn man gestern die Longrun-Zeiten anschaut, dann waren wir gut dabei und ich habe das Gefühl, dass wir uns noch steigern können", erklärte der Mercedes-Motorsportchef. Es liege alles an der Art der Beschreibung.

"Es gab schon immer Vorschusslorbeeren und Testsieger, aber der Testsieger ist nicht zwingendermaßen der Rennsieger", betonte Haug. Man sei zwar nicht in der Favoritenrolle, aber man sei gut dabei. "Und wenn das Auto doch nicht passen sollte, dann bin ich zuversichtlich, dass wir arbeiten und in den richtigen Bereich kommen werden", erklärte Haug. Der Deutsche erinnerte daran, dass man einen Budgetspar-Marathon hinter sich habe. "Die letzten eineinhalb Jahre haben wir mehr gelernt als die drei Jahre zuvor und auch da waren wir schon 'quick learner'. Wir sind auf einem Effizienz-Trip und das wird auch die Herausforderung in der Zukunft sein", meinte Haug.

Es kommt noch was

In Sachen Budget sei Mercedes GP bestens aufgestellt. "Das ist unsere Basis für die Zukunft, wir sind sehr, sehr gut finanziert. Ich muss nicht erzählen, wer das meiste Geld im letzten Jahr bekommen hat - nämlich der Weltmeister und dann haben wir noch die Motorenkosten um 50 Prozent in den letzten drei Jahren gesenkt", verriet Haug. Während die Kosten gesunken sind, ist die Langlebigkeit der Motoren gestiegen. Bei Mercedes absolviert ein Motor auf dem Prüfstand über 3000 Kilometer. "Wir wollten ja mit fünf Motoren pro Saison fahren. Es gab eine Abstimmung, aber dann wollte das plötzlich keiner mehr außer uns", erzählte der Deutsche. Lediglich in Sachen Simulator scheint das Team noch aufholen zu müssen.

"Wenn man keine Testfahrten hat, muss man klarerweise den Simulator ausbauen. Das wird bei uns alles in England gebaut. Wir hätten in Deutschland auch die Möglichkeit, aber es wäre keine kluge Idee, den Standort wieder zu verlagern", sagte Haug abseits der Testfahrten in Barcelona und fügte hinzu: "Der Simulator wird weiterentwickelt, da kommt was. McLaren war da immer gut gerüstet, aber ob sie deswegen jetzt ein besseres Auto haben, weiß ich nicht."