Raumschiffe, Uboote, Formel-1-Autos: Richard Branson hat so ziemlich jedes Spielzeug, das man sich vorstellen kann. Trotzdem nimmt der Virgin-Boss mit seinem neuen F1-Team die Außenseiterrolle ein. "Wir sind die Underdogs, eines der neuen Teams", sagt Branson. "Aber wir bei Virgin mögen Herausforderungen. Es wird sehr spannend."

Die Begrüßung in der Königsklasse des Motorsports fiel wenig euphorisch aus. Für die technischen Probleme bei den ersten Tests hagelte es Kritik, das Design rein via CFD wurde schwer in Frage gestellt und Ferrari schoss in der vergangenen Woche abermals gegen die neuen Teams, inklusive Virgin Racing.

Ferrari sollte Neulinge begrüßen

"Es ist schade, dass Ferrari diese Kommentare fortsetzt", sagt Branson. Die Scuderia hatte sich schon im vergangenen Jahr über die neuen Teams lustig gemacht. "Die Formel 1 braucht neue Teams." Ferrari habe den Kampf gewonnen, dass diese keinen Vorteil haben, wie es das ursprüngliche Reglement vorgesehen hat. "Aber wir beklagen uns nicht darüber. Ferrari sollte die neuen Teams willkommen heißen, weil sie den Sport spannender machen."

Für ein, zwei Jahre würde Ferrari durch die Neulinge sogar besser aussehen. "Bevor wir sie einholen und dann werden die neuen Teams Ferrari einen Kampf liefern", kündigt Branson an. "Es wird den Sport interessanter machen, wenn die Budgets auf realistische Maße herunterkommen." Dass dies möglich ist, werde Virgin in diesem Jahr unter Beweis stellen.

Wenig Geld, viel Spaß

Virgin Racing operiert mit einem Bruchteil des Ferrari-Budgets., Foto: Sutton
Virgin Racing operiert mit einem Bruchteil des Ferrari-Budgets., Foto: Sutton

"Wir haben den Skeptikern bewiesen, dass das Auto innerhalb eines sehr vernünftigen Budgets produziert werden kann", so Branson. Das sei aber erst der Anfang. "In allen anderen Autos stecken mehrere Jahre Entwicklungszeit. Dieses Auto ist in nur sechs Monaten entstanden. Es wird Spaß machen, zu bewiesen, dass es mit diesem Budget getan werden kann. Wir werden den anderen F1-Teams zeigen, dass sie ihre Budgets auf 40 Millionen reduzieren können. Man muss nicht hunderte Millionen ausgeben, um Spaß zu haben. Es geht auch mit 40 Millionen und die Leute erleben genauso spannende Rennen."

Am Ende dieser spannenden Rennen möchte Branson vor seinem Freund Tony Fernandes und dessen Lotus Team liegen, denn sonst muss er in dessen Airline als Stewardess aushelfen. "Ich werde Tony heute abmessen, damit wir die richtige Stewardessuniform für ihn haben."