Der Frust stand Robert Kubica ins Gesicht geschrieben. Wegen eines Aufhängungsproblems verlor der Renault-Pilot am zweiten Testtag in Barcelona wertvolle Trainingszeit. Doch das war nicht einmal das Schlimmste: der R30 ist einfach zu langsam. Auf die Bestzeit von Nico Hülkenberg fehlten dem Polen über vier Sekunden. "Es war ein schwieriger Tag. Wir verloren sehr viel wertvolle Zeit, aber um ehrlich zu sein, hatten wir heute nichts Neues am Auto. Es wäre schön gewesen zu fahren, aber es ist jetzt kein Alptraum", erklärte Kubica.

Die bisherigen Teile am Auto hat man bereits bei den vorhergehenden Testfahrten ausgiebig getestet. "Wichtig wird der Sonntag, wenn wir die neuen Teile am Auto haben", verriet der Renault-Pilot. Die Performance des Wagens sei schwierig zu beurteilen. "Sie verändert sich die ganze Zeit. In Valencia hatten wir Probleme, in der ersten Jerez-Woche sahen wir vielverprechend aus, letzte Woche haben wir immer noch okay ausgesehen aber wir haben etwas an Boden verloren und hier ist es schwierig zu sagen. Wir sind nicht viele Runden gefahren, die anderen Teams haben sich auf Longruns konzentriert", erzählte der Pole. Bei Renault ruhen alle Hoffnungen auf dem neuen Paket, inklusive neuer Aerodynamikteile und neuem Frontflügel.

Abtrieb schadet nie

"Wir hoffen, dass das neue Paket uns den nötigen Vorteil bringt, den wir erwarten. Aber das werden wir erst in Bahrain wissen", sagte Kubica. "Ich denke, wir können vorne mitkämpfen, aber wir müssen realistisch bleiben." Besonders zu Saisonbeginn könne es für Renault schwer werden. Einen Podestplatz beim Saisonauftakt schließt der Pole aus - eine Überraschung nicht. "Vielleicht können wir am Sonntag mit den neuen Teilen und dann in Bahrain überraschen. Wichtig ist im Moment, das Auto zu verstehen und so schnell wie möglich weiterzuentwickeln", erklärte Kubica. Im letzten Jahr hat es Renault vor allem an Abtrieb gefehlt, daran wird jetzt fleißig gefeilt.

"Wir arbeiten daran, aber nicht ausschließlich. Das Gesamtpaket muss stimmen, aber ganz klar, Abtrieb schadet nie", meinte Kubica. Allerdings habe man noch sehr viel Arbeit vor sich. Seinen Teamkollegen Vitaly Petov kann der Pole nur schwer einschätzen. "Ein guter Wettkampf ist immer positiv. Wir machen alle unseren Job, geben unser Bestes und der Wettkampf hilft dabei. Es hilft, das Maximum aus einem herauszuholen, aber wir müssen warten, denn Petrov ist noch nicht so viele Runden gefahren, dass ich seine Performance beurteilen könnte", erklärte der Renault-Pilot.