An den ersten Testtagen wirkte es fast ein bisschen unwirklich, mittlerweile ist es klar: Michael Schumacher ist zurück in der Formel 1. Beim letzten Gruppentest vor seinem GP-Comeback in Bahrain wollte der Mercedes GP-Pilot allerdings noch nicht über seine Position im Feld sprechen.

"Es muss sich noch zeigen, wir sind heftig am Arbeiten, es liegt aber in der Tat noch einiges an Arbeit vor uns", gesteht Schumacher. "Ich würde nicht behaupten, dass es genauso rund läuft, wie wir es uns wünschen würden, andererseits wissen wir, dass noch einige neue Teile fehlen." Diese sollen den MGP W01 in Bahrain noch schneller machen. Gleichzeitig sei es schwierig vorherzusehen, was bei den anderen Teams noch an Entwicklungsstufen kommt. "Es ist noch relativ unklar und ungenau einzuschätzen. Es gibt aber keine Gründe, warum wir nicht dieses Jahr ein Wort um die Meisterschaft mitreden sollten."

Noch Verbesserungspotenzial

Trotzdem gibt Schumacher zu, dass Mercedes beim Barcelona-Test noch nicht zu den Spitzenteams zählt. "Wir waren nicht ganz so schnell, wie wir sein wollten und sollten, aber mehr kann ich momentan nicht sagen." Erst müsse er die Daten genau analysieren. "Wir haben versucht, einen Long Run zu fahren, der wurde jedoch durch rote Flaggen unterbrochen." Aus diesem Grund und wegen eines nicht näher benannten technischen Problems konzentrierte man sich danach auf Setuparbeiten. Im Qualifyingtrim sei Schumacher noch gar nicht gefahren.

Es spiele auch eine Rolle, wie groß der Spriteffekt auf einer Strecke zum Tragen kommt. "Auf machen Strecken kann man an den Rundenzeiten in bestimmten Sektoren sofort erkennen, ob jemand mit viel oder wenig Benzin fährt", so Schumacher. In Barcelona sei das schwieriger. "Umso größer kann die Spanne sein."

Hut ab vor Hülkenberg

Michael Schumachers Silberpfeil muss noch schneller werden., Foto: Sutton
Michael Schumachers Silberpfeil muss noch schneller werden., Foto: Sutton

Der Bestzeit seines Landsmanns Nico Hülkenberg misst Schumacher keine Bedeutung bei. "Sie kam etwas überraschend", sagt er. "Klar, wir wissen alle, dass Nico sehr schnell ist. Ob er so schnell ist, kann ich nicht einschätzen. Trotzdem: Hut ab." Eine präzise Einschätzung des Kräfteverhältnisses konnte oder wollte er nicht abgeben. "Derzeit sind wir nicht genau in der Position, in der wir sein wollten, um die ersten Rennen sofort zu gewinnen. Aber wir arbeiten hart und die Saison ist lang." Das Wichtigste sei, dass man nicht zu weit weg sei von der Spitze.

Die Testlimitierung behindert ihn nicht. "In der Saison 2005 sind wir 95.000 Testkilometer gefahren und haben eigentlich gar keine Fortschritte gemacht", erinnert er an das durchwachsene Ferrari-Jahr. "Man muss wissen, was und wie man testet." Dafür haben die Teams heutzutage Simulatoren und Computerprogramme. "Die Infrastruktur versetzt sie dazu in die Lage, die Dinge in der Fabrik vorherzuberechnen." Arbeit gibt es an der Strecke dennoch genug.