Was bedeutet der Peugeot-Vertrag für die Formel 1-Verhandlungen?
Christian Klien: Vor ein paar Tagen hat sich verdichtet, dass ich beim ersten Rennen in Bahrain leider nicht am Start sein werde. So eine Situation wünscht man sich nicht. Ich bin natürlich sehr enttäuscht, weil ich seit Monaten auf den 14.März 2010 hingearbeitet habe.

Auch nicht als Testpilot in einem Formel-1-Team, wie kolportiert wurde?
Christian Klien: Im Moment bietet sich mir keine ansprechende Aufgabe an. Die Testfahrer-Option hätte ich durchaus ziehen können. Ich habe mich aber entschlossen, einen anderen Weg zu gehen. Wir waren in den Verhandlungen mit mehreren Teams schon sehr weit. Das zeigte mir, dass ich mit meiner Erfahrung und meinem Alter gute Karten auf ein Stammcockpit habe. In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation hat aber leider von meiner Seite ein wichtiger Baustein gefehlt, den andere Fahrer mitbringen konnten, nämlich Sponsorgelder.

Ist die Formel 1 damit abgehakt?
Christian Klien: Hinter den Kulissen der Formel 1 war und ist alles in Bewegung. Man muss derzeit auf alles vorbereitet und daher flexibel sein. Man muss sich nur ansehen: Von 26 Fahrern, die heuer antreten haben nur sechs das gleiche Cockpit wie zum Saisonstart vor einem Jahr. Der Fahrermarkt ist so unglaublich in Bewegung. Und er wird es auch bleiben. Daher mischt sich meine Enttäuschung mit Optimismus. Auch, weil ich weiß, warum es derzeit nicht geklappt hat und wie sehr sich manche Teams um mich bemüht haben. Die Formel 1 war und ist nach wie vor mein erklärtes Ziel. Bei aller Enttäuschung habe ich genug Gründe, an ein Renncockpit zu glauben. Daher spule ich auch mein Trainingspensum unverändert ab. Wie gesagt ist viel in Bewegung und wenn ich meine Chance bekomme - wann immer das auch sein wird - darf ich als Profi keine Zehntelsekunde verlieren, weil ich nicht fit bin. Und das Entwicklungsprogramm bei Peugeot ist ohnehin dicht genug, damit keinem der zehn Piloten langweilig wird.