Force-India-Geschäftsführer Otmar Szafnauer musste wieder einmal beruhigen. Er betonte abermals, dass Force India keine Zwangsschließung befürchten muss, weil Force India seine Finanzunterlagen für 2008 nicht rechtzeitig bei der britischen Verwaltungsbehörde Companies House eingereicht hat. "Das Team hatte für das Einreichen der Bilanzen einen Aufschub beantragt. Das ist ein ganz normaler Vorgang. Bis Ende des Monats werden alle Dokumente bei der Behörde vorgelegt. Da hat einer ohne Grund Alarm geschlagen", meinte er gegenüber auto motor und sport bezüglich der möglichen Zwangsschließung, die vor einigen Tagen durch die britischen Medien geisterte und bereits damals heruntergespielt wurde.

Szafnauer konnte nur betonen, dass das Team gesund sei und das Budget im Rahmen des Vorjahres liege. Damit verbunden ist auch ein Ausbau an Personal, zu den bereits 290 Mitarbeitern sollen noch acht Spezialisten für den Windkanal kommen, um ihn voll nutzen zu können - laut Reglement sind das maximal 60 Stunden. Als genutzt gilt der Windkanal, wenn er auch eingeschaltet ist, deswegen versucht Force India, das Entwicklungs-Werkzeug rund um die Uhr einsatzfähig zu haben - momentan sind nur sechs Tage die Woche abgedeckt. In die CFD-Einrichtung wird ebenfalls investiert, die soll dann in Abstimmung mit dem Windkanal betrieben werden. Wird CFD betrieben, muss das Team allerdings bei den Windkanal-Stunden Abstriche machen.

Aber auch ohne Vollauslastung läuft es momentan gut. Es wurde beim Auto darauf geachtet, den niedrigen Luftwiderstand des Vorjahres zu halten und gleichzeitig den Abtrieb zu erhöhen. Das scheint einigermaßen gelungen. Die Piloten berichteten bislang über mehr Abtrieb und bei den Geschwindigkeitsmessungen war das Team vorne dabei. Damit könnte Force India 2010 auf mehreren Strecken besser abschneiden. Für Adrian Sutil und Tonio Liuzzi ist zudem Testfahrer Paul di Resta ein Ansporn. Er wird in Barcelona noch einen Testtag bekommen und darf auch an den Grand-Prix-Freitagen fahren, womit den Stammfahrern klar mitgeteilt wird, dass man in Zukunft auch auf den Schotten setzen könnte. "Interner Wettbewerb tut gut. Wir werden von dieser Situation profitieren", meinte Szafnauer.