Die Strecke im Donington Park macht aktuell schwere Zeiten durch. Der Kurs ist nach dem Konkurs der Betreiberfirma Donington Ventures Leisure (DVL) nach wie vor eine Bauruine und die wichtigsten Rennserien der vergangenen Jahre, die MotoGP und die Superbike-WM, haben sich verabschiedet. Dennoch hat Streckenbesitzer Kevin Wheatcroft die Hoffnung nicht aufgegeben und glaubt auch weiter daran, irgendwann einmal die Formel 1 zurückholen zu können, die zuletzt 1993 zu Gast war und deren vermeintliche Rückkehr 2010 erst das ganze Dilemma ausgelöst hatte. Zu viel hatte sich DVL vorgenommen gehabt, die Finanzierung brach zusammen und damit war das vorläufige Ende besiegelt.

Am 7. März will Wheatcroft einen neuen Streckenbetreiber benennen, aus 20 ernsthaften Angeboten hat er bislang fünf in die engere Wahl genommen. Rund eine Million britische Pfund (etwa 1,14 Millionen Euro) dürfte es kosten, um die Strecke wiederherzustellen, bereits im Sommer soll es wieder Rennen geben. "Es gibt von allen den Wunsch, wieder die großen Veranstaltungen zu holen, die wir verloren haben. Die Fahrer wollen wieder nach Donington. Das wollen wir nächstes Jahr schaffen", sagte Wheatcroft gegenüber This is Nottingham. Großes Ziel bleibt die Formel 1. "Natürlich würde ich sie liebend gerne haben. Das war der Traum meines Vaters und ist auch meiner. Aber ich will das nicht tun, wenn es dem ordentlichen Betrieb der Strecke schadet. Deswegen nehmen wir uns Zeit, um die richtigen Leute auszuwählen, damit wir in zwölf Monaten nicht wieder die gleiche Situation haben."

Das Herz des Vaters gebrochen

Wheatcroft bedauerte vor allem, dass sein Vater Tom den Niedergang der Strecke noch miterleben musste, bevor er vergangenen Oktober im Alter von 87 Jahren nach einem Kampf gegen Krebs verstarb. "Als es schieflief, war er nicht mehr gesund genug, um die Strecke zu besuchen. Ich hielt ihn informiert, habe wegen seiner Gesundheit die schlechten Nachrichten aber auf ein Minimum reduziert. Es brach sein Herz, wie sich alles entwickelte. Das war 40 Jahre lang sein Baby. Die Krankheit meines Vaters wurde zu einer Zeit schlimmer, als ich die Sache vom Vermögensverwalter zurückkämpfen wollte. Ich hätte die letzten Wochen mit ihm verbringen und nicht versuchen sollen, das hier zu retten", bedauerte Wheatcroft.