Streit unter Spitzenfahrern ist immer tolles Futter für den Boulevard, immerhin lässt sich dadurch dem Wettkampf gleich noch eine viel dramatischere Dimension verleihen. Deswegen stehen auch überall alle Beziehungs-Apokalyptiker Gewehr bei Fuß, um sofort über irgendwelche möglichen Streitereien zu berichten, die sich bei den Star-Paarungen von Ferrari, McLaren oder Mercedes abzeichnen könnten. Vor allem bei Ferrari warten einige nur darauf, dass es zum Krach kommt, immerhin haben Fernando Alonso und Felipe Massa 2007 ja am Nürburgring vor laufenden Kameras miteinander gestritten - Alonso hatte schon beim Ferrari-Launch im Januar angekündigt, dass diese Geschichte wieder und wieder hervorgekramt werden wird.

Beide Piloten haben mittlerweile mehrfach betont, dass die Sache schon damals aus der Welt geräumt worden war und man sich gut verstehe, dennoch wird weiter nach jedem kleinsten Hinweis gesucht, der auf Unstimmigkeiten hindeuten könnte. Als dann ein spanisches Magazin vorige Woche Statements von Massa veröffentlichte, die auf den Beginn einer Fehde hindeuten hätten können, sprangen die streithungrigen Berichterstatter sofort darauf auf. Aber sowohl Alonso als auch Massa mussten bereits bei den Testfahrten in Jerez berichten, dass daran gar nichts dran war. Alonso fragte, wonach überhaupt gefragt werde, als er auf die Sache angesprochen wurde.

Erfunden

Massa kann sich nach wie vor nur darüber amüsieren. "Wenn ich solche Dinge lese, lache ich einfach, weil ich weiß, dass es erfunden ist. Es gibt eine tolle Atmosphäre im Team und es könnte nie Probleme zwischen uns geben. Ferrari würde das nicht erlauben", meinte Massa in einem Interview mit La Nueva Espana. Der Brasilianer musste sogar gestehen, dass er von Alonso positiv überrascht war, als er zu Ferrari kam. "Er ist sehr klug und ruhig, ist auf dem Boden geblieben und weiß, wie man zusammenarbeitet und schnell lernt", betonte Massa.

In dem Interview musste er auch noch einmal über die Geschichte sprechen, wonach er im Jahr 2000, zwei Jahre vor seinem Debüt bei Sauber, als Essenslieferant in Sao Paulo ins Paddock kam. Das stimme mehr oder weniger, gab er zu. "Ich war schon ein Rennfahrer, aber mein Pass galt nur für Freitag. Mein Agent hatte ein Restaurant und machte das Catering für die Benetton-Mannschaft, also fuhr ich mit einem alten Van an die Strecke und blieb dann."