Es war das erste Kräftemessen zwischen Michael Schumacher und Sebastian Vettel. Am letzten Testtag in Jerez spulten Beide ihre Runden ab, wobei am Ende Schumacher die Nase knapp sechs Zehntel vorne hatte. Für Schumacher kein Grund in Jubel auszubrechen, denn das wahre Kräfteverhältnis gibt ihm immer noch Rätsel auf.

"Für mich sieht es derzeit so aus, dass die erwarteten vier Teams - wir, Ferrari, Red Bull, McLaren - vorne sind, aber auch Sauber wirkt bis jetzt sehr gut", erklärte Schumacher. Während die Hauptakteure keine Ahnung haben, wer tatsächlich schnell ist und wer nicht, scheinen zumindest einige Experten den Durchblick zu haben. Für sie steht sogar schon der Weltmeister für 2010 fest: Sebastian Vettel.

Enorm gesteigert

"Da werden sich einige wundern dieses Jahr. Der Sebastian wird uns vielleicht schon in Bahrain überraschen. Vettel ist ohne Frage auf einer Augenhöhe mit den vier Weltmeistern", erklärte Hans-Joachim Stuck. Ex-Rennfahrer Marc Surer meinte gegenüber Bild: "Für mich ist Sebastian Vettel der Topfavorit dieser Saison. Er ist Vize-Weltmeister und hat gezeigt, dass er es kann. Wenn er von Red Bull ein gutes Auto bekommt und das Team kaum Fehler macht, dann ist alles drin."

Es ist kein Geheimnis, dass der 22-Jährige über den Winter stundenlang im Rennsimulator saß, um sich perfekt auf die Saison vorzubereiten. Denn noch einmal will sich Vettel den Titel nicht wegschnappen lassen. "Er hat im Winter weiter stark an sich gearbeitet und sich enorm gesteigert", erklärte Red Bull-Teamchef Christian Horner. Nur einer bleibt vorsichtig: der dreifache F1-Champion Niki Lauda. "Klar, will Sebastian Weltmeister werden. Vize sein, das reicht ihm nicht. Aber das Auto muss gut genug sein. Das ist ein wichtiger Faktor", betonte Lauda.