VW soll 2011 die Campos-Rettung sein., Foto: VW Motorsport
VW soll 2011 die Campos-Rettung sein., Foto: VW Motorsport

Das neue Campos Team von Adrian Campos steht weiterhin in den Schlagzeilen. Am Mittwoch soll abermals eine Deadline für die Bezahlung offener Rechnungen bei Chassishersteller Dallara abgelaufen sein. Die letzte Rate soll noch nicht bezahlt worden sein, da die Bezirksregierung von Murcia Kreditzahlungen von rund 20 Millionen Euro an Campos zurückhält. Erst wenn sicher ist, dass das Team antreten kann, will man das Geld auszahlen.

Am Donnerstag tauchten in der spanischen Presse neue Gerüchte auf. So sollen laut Informationen der Diario As Bernie Ecclestone und Campos-Teampräsident Jose Ramon Carabante ihre Kräfte gebündelt haben, um das Team zu retten. Ecclestone hatte in den vergangenen Wochen mehrfach daran gezweifelt, dass Campos und USF1 in Bahrain am Start stehen würden.

Der Deal soll dafür sorgen, dass Carabante das Team ab sofort von Adrian Campos übernimmt und unter neuem Namen zum Debüt in Bahrain führt. Dann soll ab 2011 der Autohersteller Volkswagen einsteigen. Laut AS ist der Deal mit dem ehemaligen A1GP-Chef Tony Teixeira gescheitert. Zeitgleich wurde bekannt, dass die A1GP Serie nun endgültig in die Liquidation geht.

Jose Ramon Carabante soll die Führung übernehmen., Foto: Campos Meta
Jose Ramon Carabante soll die Führung übernehmen., Foto: Campos Meta

Als Teamchef ist der ehemalige Force India Boss Colin Kolles im Gespräch. Kolles betreibt auch ein DTM- und ein LMS-Team. Sein Formel-3-Team in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Heidfeld-Manager Werner Heinz, Kolles & Heinz Union, wird es 2010 hingegen nicht mehr geben. Dafür soll Kolles aber bei Stefan GP involviert sein. Der bestehende Vertrag mit Bruno Senna soll eingehalten werden.

Wahrheitsgehalt - Motorsport-Magazin.com meint: Spanische Gerüchte über spanische Teams sind immer eine gefährliche Sache. Im Fall Campos gab es schon viele davon, bislang ist nicht viel davon eingetreten. Die Meldungen über die Einstellung der Arbeit am Dallara-Chassis erwiesen sich sogar als falsch. Dallara bestätigte gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass man immer weiter daran gearbeitet habe.

Die Ablösung von Campos und die Integration von Kolles sind eine Sache, der angebliche Einstieg von VW jedoch eine andere. Volkswagen gab zuletzt mehrfach zu Bedenken, dass man nur unter einem neuen Motorenreglement in die Formel 1 einsteigen möchte, am liebsten als reiner Motorenlieferant. Die neuen Motoren gibt es allerdings erst 2013. Derzeit ist VW als Partner von Toro Rosso in der Königsklasse vertreten.

VW-Motorsportchef Kris Nissen erwartet von der Formel 1 mehr Stabilität und ein besseres Image. Wenn sich dann auch noch die Kosten weiter reduzieren, sei ein VW-Einstieg möglich. Aber Nissen will erst Taten sehen. "Zu oft hat man das schon versprochen, aber es geschah nichts." Gegenüber Motorsport-Magazin.com dementierte ein VW-Sprecher, dass das Unternehmen momentan vorhabe, in die Formel 1 einzusteigen - egal ob mit Campos oder anderweitig.