Der Ort war der gleiche, das Wetter war deutlich schlechter und der Fahrer war auch ein anderer - ansonsten glichen sich die Rollouts des Red Bull RB5 am 10. Februar 2009 und des Red Bull RB6 am 10. Februar 2010 ziemlich stark: Beide Male war der Testtag für das Team vorzeitig beendet.

Exakt ein Jahr vor dem Debüt des neuen Arbeitsgeräts von Sebastian Vettel und Mark Webber am Mittwoch in Jerez fuhr Vettel auf der gleichen Strecke die ersten Runden mit dem RB5, dem später wohl schnellsten Auto der Formel-1-Saison 2009.

Doch die erste Ausfahrt des RB5 lief nicht ganz so, wie es sich Red Bull und Vettel erhofft hatten. Nach 14 Runden gaben die Öltemperaturen im Getriebe Anlass zur Besorgnis. Das Team brach den Test ab. Am nächsten Tag lief es schon etwas besser, aber auch da blieb Vettel im RB5 wegen eines Problems an einem Getriebesensor nach 61 Runden stehen.

Ölleck zum Debüt

Ein Jahr danach kam Mark Webber die Ehre des Shakedowns zu. Wie sich die Bilder gleichen: Nach 47 Runden blieb Webber im RB6 mit einem Ölleck liegen. "Das war Pech, es war ein simples Ölleck, das in ein großes Palaver abdriftete", erklärte Webber. "Wir hätten es vielleicht etwas besser handeln können, aber so ist es eben manchmal." Das Team wechselte vorsichtshalber den Motor. Am Ende des Tages ging Webber noch einmal auf die Strecke, konnte aber nur drei weitere Runden drehen, bevor eine rote Flagge den Tag beendete.

Der RB6 kam gleich an Tag 1 auf dem Abschleppwagen zurück., Foto: Sutton
Der RB6 kam gleich an Tag 1 auf dem Abschleppwagen zurück., Foto: Sutton

Webbers Fazit war dennoch positiv: "Alles fühlte sich so an, wie es sein sollte." Natürlich wäre er gerne im Trockenen gefahren, aber am Wetter konnte er nichts ändern - auch nicht, obwohl sein Team den ersten Gruppentest in Valencia ausgelassen hat. "Ich glaube nicht, dass es uns etwas gekostet hat, wenn wir in Abu Dhabi oder Brasilien zurückblicken." Der Grund ist einfach: "Wir haben ein paar trockene Tage verpasst, aber Valencia ist nicht die beste Strecke der Welt."

Ein paar mehr erlaubte Testtage als die vier Gruppentests bis zum Saisonstart würden Webber aber schon gefallen. "Als Fahrer möchte man immer etwas mehr fahren", bestätigte Webber. "Ich bin seit Abu Dhabi nicht gefahren. Das geht vielleicht etwas zu weit." Gleichzeitig sei es verrückt, wie vor einigen Jahren 45 Testtage zu haben. "Man muss einen Mittelweg finden."