Computerisierte Flussdynamik ist seit mehreren Jahren ein wichtiges Werkzeug in der Formel 1, der Windkanal blieb aber dennoch ebenso wichtig oder wichtiger, um die Computerdaten auch an einem echten Modell ausprobieren zu können. Dieses Jahr versucht Nick Wirth, Technikdirektor bei Virgin Racing, mit einem Formel-1-Auto Erfolg zu haben, das nur im Computer entworfen wurde und nicht im Windkanal war. Bei den Sportwagen hatte Wirth damit großen Erfolg, Wirth hält das auch in der Formel 1 für möglich. Red Bull Designer Adrian Newey hat seinerseits aber Zweifel.

"Ich denke, CFD ist ein sehr mächtiges Werkzeug, daran gibt es keinen Zweifel. Es ist ein anderer Weg, um eine echte Umgebung zu simulieren", meinte Newey. "Ein Windkanal ist eine Simulation der echten Welt. CFD ist eine elektronische Simulation einer echten Umgebung, hat aber noch ein paar Fallstricke - nicht zuletzt deswegen, weil jeder einzelne Durchlauf in CFD für eine bestimmte Auto-Höhe, Fahr-Höhe oder was auch immer ein isolierter Durchlauf ist. Im Windkanal, was wir einen normalen Durchlauf nennen, haben wir 20 oder mehr Datenpunkte. In anderen Worten ist dies das Äquivalent zu 20 Durchläufen in CFD."

Wie Newey weiter erklärte, sei dann die Größe des CFD Clusters entscheidend. Er müsse schon sehr groß sein, um so viele Durchläufe rauszuholen wie im Windkanal, betonte er. "Es gibt da auch einige Bereiche, die CFD physisch nicht so gut einfängt wie ein Windkanal - wie grundlegende Aerodynamik-Eigenschaften." Wie sich das Experiment von Wirth letztendlich schlagen wird, wollte Newey noch nicht abschätzen, er selbst glaubte aber, dass es nach wie vor einer Kombination aus CFD und Windkanal bedarf, um schnell zu sein. "Aber vielleicht wird ihr Auto sehr gut laufen und ich muss meine Meinung ändern."