Das erste Testaufeinandertreffen der Formel-1-Saison 2010 fand letzte Woche in Valencia statt. An allen drei Testtagen stand ein Ferrari ganz oben in der Zeitenliste: Am Montag und Dienstag fuhr Felipe Massa die schnellste Zeit, am Mittwoch zog Fernando Alonso nach. Besonders aussagekräftig sind diese Zeiten noch nicht, das betonten auch die Ferrari-Verantwortlichen.

Stefano Domenicali und Luca di Montezemolo sehen noch einen weiten Weg und einige Probleme vor der Scuderia, bevor Mitte März die Saison in Bahrain beginnt. Immerhin sind es bislang nur Testfahrten, bei denen die Testprogramme, die Reifenwahl und vor allem die Spritmenge zwischen den Teams variieren können.

Das ist in dieser Saison besonders entscheidend, da die Teams durch das Tankverbot Tankgrößen bis zu 160 kg haben und die Tankmengen von fast leer für Qualifying-Simulationen bis randvoll für Renn-Simulationen reichen können. Das verzerrt logischerweise das Zeitenbild.

Zehn Teams im Einsatz

Auch Jenson Button gibt in Jerez wieder für McLaren Gas., Foto: Sutton
Auch Jenson Button gibt in Jerez wieder für McLaren Gas., Foto: Sutton

In Jerez geht es in die zweite Testrunde. Neben den sieben Teams, die schon in Valencia dabei waren, sind auch Force India, Red Bull Racing und Virgin Racing mit ihren 2010er Autos am Start. Force India stellt das neue Auto von Adrian Sutil und Tonio Liuzzi bereits am Dienstagvormittag an der Strecke vor, Red Bull zieht am Mittwochvormittag nach. Dann präsentieren Mark Webber und Sebastian Vettel ihren neuen RB6 aus der Feder von Adrian Newey.

Besonders bemerkenswert am ersten Test in Valencia war, dass es nur drei rote Flaggen (also jeden Tag eine Unterbrechung) gab. Der Jahrgang 2010 ist schon jetzt äußerst zuverlässig. In Jerez wird es bereits die ersten kleineren Updates an den Autos geben. So verwendet Sauber ein anderes Material für die Motorabdeckung, weil diese durch die Auspuffabgase in Valencia leicht angesengt wurde. Ferrari bringt neue mechanische Teile für den F10 mit. Veränderte Aerodynamikteile planen die Roten für den zweiten Test in Jerez in der nächsten Woche ein.

Etwas mehr Neuerungen gibt es bei Mercedes GP, wo man mit der Performance des MGP W01 in Valencia noch nicht hundertprozentig zufrieden war. Demnach soll unter anderem die Gewichtsverteilung verändert werden. Außerdem soll der MGP W01 in Jerez mit dem endgültigen Frontflügel und Diffusor auf die Strecke gehen. Für den Saisonauftakt soll, wie bei fast allen Teams, noch mal ein neues Aero-Paket folgen.

Neue Teile im Anmarsch

Regen statt Sonne? In Jerez drohen dunkle Wolken am Himmel., Foto: Sutton
Regen statt Sonne? In Jerez drohen dunkle Wolken am Himmel., Foto: Sutton

Auch bei Williams wurde am vergangenen Wochenende hart geschuftet, um neue Aero-Teile für Bahrain fertig zu stellen. Gleichzeitig wurde im Windkanal daran gearbeitet, um auf schnellen Strecken mit viel Bremsenverschleiß (wie Bahrain) mehr Kühlleistung aus den Bremsen herauszuholen.

Obwohl Virgin nicht in Valencia testete, hat der VR-01 seine erste Ausfahrt schon hinter sich: Timo Glock und Lucas di Grassi fuhren am Donnerstag und Freitag die ersten Shakedown-Runden in Silverstone. Der erste echte Test folgt jetzt in Jerez. Nur die drei anderen Neulinge Lotus, USF1 und Campos verzichten auf den Jerez-Test. Lotus stellt jedoch am Freitag sein neues Auto vor und möchte dann in der zweiten Jerez-Woche mit von der Partie sein.

Problematisch könnte das Wetter werden. Nach drei trockenen Testtagen in Valencia droht in Jerez Regen. Die Wetterfrösche sagen für den Mittwoch, Freitag und Samstag Schauer voraus, womit den Teams nur am Donnerstag ein trockener Tag bleiben könnte. Bei nur noch zwei weiteren Tests in Jerez und Barcelona in den beiden Wochen darauf könnte das die Saisonvorbereitung einiger Rennställe empfindlich stören.

Der provisorische Testplan

TeamMittwochDonnerstagFreitagSamstag
Mercedes GP Rosberg Schumacher Rosberg Schumacher
Red Bull Webber Webber Vettel Vettel
McLaren Button Button Hamilton Hamilton
Ferrari Alonso Alonso Massa Massa
Sauber Kobayashi Kobayashi de la Rosa de la Rosa
Renault Petrov Kubica Petrov Kubica
Williams Hülkenberg Hülkenberg Barrichello Barrichello
Toro Rosso Buemi Buemi Alguersuari Alguersuari
Force India Liuzzi Liuzzi Sutil Sutil
Virgin Racing Glock Glock Di Grassi Di Grassi

Die Testpläne können sich jederzeit ändern. Vorläufige Fahrer- und Teameinteilung laut Angabe der Streckenbetreiber/Teams.