Drei Testtage, drei Bestzeiten, keine Probleme - besser hätte Ferrari nicht in die neue Saison starten können. Selbst die Konkurrenz erkannte neidlos an, dass die Roten den besten Job in Valencia abgeliefert haben. Für den nächsten Test und den Saisonauftakt in Bahrain muss das aber noch nichts bedeuten. Dessen ist sich auch Teamchef Stefano Domenicali bewusst.

"Wir wissen sehr genau, dass Testzeiten mit Vorsicht zu genießen sind, gerade in diesem Jahr", spielt Domenicali auf die großen Unbekannten des Testprogramms und der Spritmengen an. Entsprechend warnt der Italiener: "Wir dürfen nicht vergessen, wo wir im letzten Rennen des letzten Jahres gestanden haben. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, um den Rückstand wettzumachen."

Noch gebe es viele Probleme zu lösen, bevor man zu alter Stärke zurückgefunden hat. "Wenn wir mit etwas zufrieden sind, dann mit der Zuverlässigkeit", lobte Domenicali. Ferrari legte an allen drei Tagen zusammen mehr als 1.400 Kilometer zurück. "Das ist ein sehr guter Anfang." So müsse es aber auch bei den ausstehenden drei Tests weitergehen.

In Valencia bekam man einen ersten Eindruck von den neuen, schmaleren Vorderreifen. "Aber die Daten sind noch nicht aussagekräftig, da die Strecke nicht sehr anspruchsvoll für die Reifen ist und die Temperaturen waren nicht so wie bei den ersten drei Saisonrennen."

Selbst wenn es bei den nächsten Tests so weitergehen sollte, tritt Domenicali auf die Euphoriebremse. "In der Formel 1 gibt es keine Wunder." Man müsse viele Monate hart arbeiten, erst dann treffe man auf die Konkurrenz, die genauso hart gearbeitet hat. "Wir dürfen nichts als selbstverständlich ansehen." Die Formel 1 funktioniere nicht wie der Fußball, wo man nach zwei guten oder schlechten Spielen hoch gelobt oder zum Teufel geschickt werde.