Robert Kubica weiß, dass Renault in den vergangenen Jahren nicht unbedingt zur absoluten Spitze der Formel 1 zählte und genau das will er ändern. Er rechnet zwar nicht damit, dass es gleich wieder ganz nach oben geht, aber er möchte doch höher hinaus als in den vergangenen zwei oder drei Jahren. "Ich denke, das ist eine große Herausforderung, aber wenn wir das schaffen, dann werde ich mich sehr freuen, Teil davon zu sein. Wahrscheinlich würde mich das stolzer machen", meinte er in einem Interview mit der offiziellen Website der Formel 1. Denn Kubica ist es zwar durchaus wichtig, schnell zu sein und ein gutes Auto zu haben, er will aber auch gut mit dem Team arbeiten und eine zusammengeschweißte Truppe um sich haben, die in die gleiche Richtung geht.

"Wenn ich dem Team mit meiner Erfahrung helfen kann - als Fahrer und in punkto Entwicklung -, damit wir ein schnelles Auto bauen, dann wäre das eine sehr befriedigende Situation", sagte der Pole. Deswegen denkt er jetzt auch nicht unbedingt an den Titel. Den hätte er zwar gerne, hält ihn aktuell aber nicht für realistisch. "Andererseits, wer weiß, was in eineinhalb Monaten passiert. Voriges Jahr hat gezeigt, wie schnell sich die Hackordnung ändern kann." Ihm war trotzdem klar, dass er und Renault zuerst einmal die Arbeit erledigen müssen und sich dann zeigen wird, wie gut sie war. "Die Saison hat 19 Rennen, alles kann passieren. Wir zielen aber noch nicht auf die WM; wir hoffen, das Auto zu verbessern und wieder eine ordentliche Rennpace und Leistung zu finden."

Sofort ein gutes Gefühl

Die Annahme, dass die Renault-Mannschaft nur mehr existiert, weil Kubica an Bord gekommen ist, konnte er nicht bestätigen. Er zeigte sich aber froh, zum Team gekommen zu sein. "Ich hatte sofort ein gutes Gefühl und freue mich, dass wir alle zusammenarbeiten. Angesichts der Schwierigkeiten, die Renault früher hatte, ist das Wichtigste, dass wir lernen, gemeinsam als Gruppe zu arbeiten und Vollgas zu geben."

Und das geschieht bei Renault durchaus anders als bei BMW Sauber, wie er bemerkte, wobei beide Teams ihre guten Seiten haben. "Sie sind sehr professionell", meinte er. "BMW war als Team sehr präzise, sehr organisiert. Ich sage nicht, dass Renault das nicht ist - es ist einfach anders." Ob der Abschied von Flavio Briatore und die Ankunft von Eric Boullier im Team was geändert haben, konnte er nicht sagen, immerhin habe er Briatore nicht erlebt und kenne Boullier erst kurz, sagte Kubica.