In den allgemeinen Tenor des guten Testauftakts mischte sich am Montagabend in Valencia auch Rubens Barrichello. Der Brasilianer hatte sein Test-Debüt mit Williams gegeben und war trotz Problemen mit der Balance des Autos und einer Stehpause aufgrund eines Software-Problems beim Gas sehr zufrieden und schrieb dem FW32 sowie dem Cosworth-Motor gutes Potential zu. "Es ist der erste Schultag. Ich genoss es, mit ihnen da draußen zu sein", strahlte er und berichtete, dass seine Söhne am Montag in einer neuen Schule angefangen hatten. Wie die restliche Konkurrenz wollte er den Zeiten nicht zu viel Bedeutung beimessen, da dank wahrscheinlich sehr verschiedener Spritmengen gar nichts gesagt werden kann.

"Wenn man zehn Kilogramm Benzin hat oder einen vollen Tank, dann kann das vier Sekunden [pro Runde] ausmachen. Es wird also sehr einfach für jemanden, einen Sponsor zu angeln und zu sagen, das Auto wäre schneller", sagte er. Zu seinem eigenen Tag meinte er, dass es mit den neuen Reifen Balance-Probleme gab, das Auto untersteuerte, er angesichts der Benzinladung aber ganz glücklich war. "Wir hatten etwas zu viele Probleme mit Untersteuern, versuchen aber, das zu entfernen. Es war ein sehr guter erster Tag."

Wieder mit Michael vereint

Der erste Tag dürfte ihm vor allem deswegen gefallen haben, weil er schon von klein auf für Williams fahren wollte. "Das war immer was für mich und meine Entscheidung basierte auf der ganzen Arbeit, die sie machen - und dem Cosworth. Ich denke, das Aggregat könnte gut sein", erklärte er, nachdem er zugegeben hatte, dass er zwar auch mit McLaren gesprochen hatte, sich aber schon frühzeitig für Williams entschied. Dort traf er mit Technikdirektor Sam Michael auch auf einen alten Bekannten, mit dem er schon bei Jordan gearbeitet hatte. "Er arbeitete damals an meiner Telemetrie und war sehr, sehr clever. Ich war mir sicher, er würde viel weiter aufsteigen, es war also gut, wieder mit ihm zu arbeiten."

Was den Cosworth-Motor betraf, so fuhr Barrichello damit noch nicht am Limit, da es der erste Test für das Aggregat auf der Strecke war. "Wir fahren also nicht mit voller Kraft, da kann noch viel rausgeholt werden. Ich bleibe also offen und behalte die Füße auf dem Boden. Vom Auto und vom Motor kann noch viel kommen." Prognosen wollte er aber wie seine Kollegen keine abgeben, er meinte nur, wenn das Auto gut sein könne, dann werde er auch gut sein. "Sollte das Auto regelmäßig Positionen einfahren und sich verbessern, dann werde ich das auch so machen. Und meine Erfahrung wird zählen - ich werde so viel Feedback geben wie möglich, damit wir Sieger werden. Ob das der Fall sein wird, müssen wir erst abwarten, es ist zu schwer vorhersagbar."