Neben den technischen Details des Autos war bei der Präsentation des Sauber C29 in Valencia vor allem auffällig, dass Sponsoren-Aufkleber auf dem Auto Mangelware waren, Weiß dominierte. Dank gekürztem Budget ist die Saison 2010 aber gesichert, für 2011 müssen allerdings Geldgeber gefunden werden. "Wir konnten erst nach der Garantie für den Startplatz Anfang Dezember mit der Suche nach Sponsoren beginnen. Und dann kam erst einmal Weihnachten", meinte Peter Sauber.

Der Teamchef betonte aber, dass das Weiß im Lauf der Saison gefüllt werden wird, die Arbeit dafür laufe bereits auf Hochtouren. Sauber wusste aber selbst, dass es jetzt bereits zu spät ist, um den Supersponsor an Land zu ziehen, der sei für 2011 angepeilt, meinte er. Und der Geldgeber wird auch gefunden werden müssen, denn Sauber hat sein eigenes Geld in den Kauf und das Überleben des Teams gesteckt, sollte es schiefgehen, gibt es keine Rückversicherung. Das Risiko war der Schweizer eingegangen, weil er das Werk in Hinwil erhalten wollte. Zwar mussten 130 Mitarbeiter gehen und damit kürzer getreten werden, aber der Betrieb läuft und so schlecht aufgestellt sieht er sein Team nicht.

Geld bringt schon was

"Unsere Infrastruktur ist nicht schlechter als jene von Ferrari. Wer hat schon einen Top-Windkanal im eigenen Haus?", fragte Sauber. Trotzdem wird nicht alles so flott vorangehen wie in den vergangenen Jahren als BMW-Werksteam. So könne man nun eben nur zwei Unterböden machen, anstatt früher in der gleichen Situation vier. "Mit Geld kann man schon Rundenzeit kaufen", gestand er ein, sah als Saisonziel aber dennoch die Wiederholung des sechsten Konstrukteurs-Ranges aus dem Vorjahr. Willy Rampf kündigte dazu auch an, dass es bis Bahrain durchaus ein Update am Auto geben werde.

Das wird viel Arbeit bedeuten, das weiß auch Sauber, der das für sich so eigentlich nicht geplant hatte. Er hatte sich schon gut mit seinem Teilruhestand angefreundet, wobei er im Team eine Struktur hat, die ihm das Leben etwas erleichtern sollte. Und auch von seinen Fahrern erwartete er sich einen niedrigen Stresslevel. Er habe ein gutes Gefühl, meinte er zu Kamui Kobayashi und Pedro de la Rosa. Dass er Nick Heidfeld nicht zurückholte, begründete er damit, dass das Team frische Motivation brauchte und Heidfeld nach sieben Jahren bei der Mannschaft der Falsche für einen Neuanfang war.

Erfahrung und Jugend

Bei De la Rosa sah er das Alter nicht als Nachteil, das zeige das Comeback von Michael Schumacher. Bei McLaren habe der Spanier zudem viel Erfahrung gesammelt. Und von der Erfahrung des Spaniers erwartete er sich einiges, wenn es darum geht, mit den neuen Regeln ohne Tankstopp Reife zu zeigen. "Da haben wir mit dem jungen Kobayashi und de la Rosa eine gute Mischung."