Der Saisonstart rückt immer näher und weiter schwebt ein großes Fragezeichen über einigen der neuen Teams. Die einfachste Lösung, um diese Probleme zu beseitigen, wäre, wenn die Neulinge Chassis von den existierenden Teams kaufen könnten. "Philosophisch gesehen ist McLaren der Meinung, dass es wichtig ist, dass die Teams ihre Autos selbst bauen", betont Martin Whitmarsh, der jedoch zu Kompromissen im Sinne der Allgemeinheit bereit ist.

McLaren sei in der Vergangenheit willig gewesen, Kundenautos zu verkaufen. Unter anderem hatte und hat Prodrive-Chef David Richards einen Vertrag in der Tasche, um McLaren-Kundenchassis einzusetzen. "Die Bereitschaft bleibt auch so, wenn auch nicht vor Bahrain", sagt Whitmarsh. Als FOTA-Chef möchte er alles dafür tun, damit die neuen Teams in die Formel 1 gelangen.

Niemand soll scheitern

"Wir wissen, dass es schwierig für Neulinge ist", so Whitmarsh. "Für uns ist es mit unseren Ressourcen schon schwierig genug. Für jedes neue Team muss es noch schwieriger sein. Das ist aber keine Entschuldigung dafür, denn die Formel 1 ist die Spitze des Motorsports. Nicht jeder mit einem dicken Scheckbuch sollte einfach mitmachen können."

Ein gewisser technischer Anspruch und Wettkampf muss gegeben sein. "Wir wollen aber auch nicht, dass jemand scheitert", fährt Whitmarsh fort. Immerhin erlebe die Formel 1 gerade einen einzigartigen Geist, alle würden zusammenarbeiten. "Das hat es so noch nie gegeben." Sollte ein Team jedoch nicht die nötigen Fähigkeiten und Ressourcen besitzen, könne man diesem nicht helfen. Stefan GP habe mit dem Kauf der Toyota-Überreste bewiesen, dass es Möglichkeiten gibt. "Ich wundere mich, warum das andere nicht gemacht haben. Wir werden sehen, ob wir den Teams helfen können."

Am Montag beginnen nicht nur die Testfahrten, sondern findet in Paris auch ein Meeting der F1-Kommission statt. Whitmarsh betont, dass die FIA, die FOM und die Teams gut zusammenarbeiten, es keinen Kampf gebe. "Alle sind kompromissbereit", betont er. Die Entscheidungen sollen am Freitagnachmittag in einem FOTA-Meeting besprochen werden. Am Montag werde man sie dann vorlegen. Das Ziel ist es, kleine Elemente zu verändern, welche die Show für die Zuschauer verbessern.