Martin Whitmarsh erlebt eine aufregende Zeit. Vier Weltmeister stehen in der Saison 2010 am Start, zwei davon in seinem Team. "Jeder will sehen, wie McLaren gegen Ferrari, Mercedes und Red Bull abschneidet", sagte der McLaren-Teamchef. "Es wird eine aufregende Saison."

Die erste Aufregung gab es bereits am Abend vor der Fahrzeugpräsentation: Der neue MP4-25 war so lang, dass er nicht in den Aufzug passte. "Das Auto ist viel länger, das haben wir schon bei Ferrari gesehen und wird auch bei anderen so sein", bestätigte Whitmarsh. Der Grund: Durch den größeren Tank aufgrund des Tankverbots ist Platz Mangelware.

Geheimnis Doppeldiffusor

McLaren rüstet das neue Auto weiter auf., Foto: Sutton
McLaren rüstet das neue Auto weiter auf., Foto: Sutton

Aber nicht nur der Tank ist neu. "Im letzten Jahr hat uns der Doppeldiffusor überrascht. Heute war er nicht zu sehen, da sind wir ein bisschen Geheimniskrämer", gestand Whitmarsh. Das so wichtige Teil am Heck des Autos werde man erst beim ersten Test in Valencia enthüllen. "Wir haben sehr hart daran gearbeitet. Aber es gibt einiges an diesem Auto, das nie zu sehen ist, aber durchaus interessant ist."

Worum es sich bei diesen versteckten Geheimnissen handelt, wollte Whitmarsh natürlich nicht verraten. "Es würde doch den Spaß verderben, wenn ich alle neuen Teile benennen würde. Es gibt Offensichtliches und Verstecktes. Nächste Woche werden einige Leute Dinge entdecken und darüber spekulieren. Wir wollen hier etwas zeigen, aber nicht zu viel verraten. Ferrari hielt seinen Diffusor gestern auch geheim."

Siege und der Titel

Dabei ist klar: Der McLaren Anfang nächster Woche wird ein anderer sein als beim ersten Rennen in Bahrain. "Wir haben einige neue Teile, die noch kommen werden", betonte Whitmarsh. "Wir haben bereits letztes Jahr bewiesen, dass wir kämpfen und gut entwickeln können." Das gelte auch, wenn der Saisonauftakt bei den Tests und ersten Rennen noch nicht perfekt verlaufen sollte - oder umgekehrt. "Die Saison ist nicht nach dem ersten Test oder Rennen vorbei. Sollten wir einen guten Start haben, wissen wir, dass die anderen nachlegen werden."

Am Ziel verändert dieses Wissen allerdings nichts. "Als Topteam geht man immer mit Sieg- und WM-Hoffnungen in die Saison", sagte Whitmarsh. "Das ist bei uns nicht anders. Wir sind zuversichtlich." Im letzten Jahr habe man Fehler begangen, unter dem langen WM-Kampf 2008 gelitten. "Diese Ausrede gilt nicht mehr. Wir haben uns gut erholt und am Ende ein siegfähiges Auto gehabt." Daran soll der neue Silberpfeil anknüpfen.