Wenn ein Fußballklub verliert, dann wird meistens der Trainer gewechselt. Als 2009 der Ferrari mehr einer lahmen Ente als einer "roten Göttin" ähnelte, verließ Aerodynamikchef John Iley Mitte der Saison Ferrari. Seinen Posten übernahm Marco de Luca, Chefdesigner wurde Nikolas Tombazis. Aus den Fehlern der Vergangenheit hat Ferrari gelernt. "Ich denke, dass wir nach 2009 nicht nur beim Diffusor analysiert haben, was gefehlt hat. Wir denken, dass wir gut reagiert und die Probleme behoben haben - beim Auto, der Organisation, überall", erklärte Tombazis

Die Zahlen stimmen den Ferrari-Chefdesigner optimistisch. "Wenn man die Zahlen bei der Aerodynamik und andere Parameter ansieht, dann denken wir, dass wir eine gute Arbeit geleistet haben", verriet Tombazis bei der offiziellen Präsentation des neuen Boliden. Er weiß, dass man einen großen Schritt benötigt, um 2010 wieder auf die Siegerstraße zurückzufinden. "Wir denken, dass wir einen großen Schritt gemacht haben, aber es gibt natürlich keine Sicherheiten. Die Gegner sind sehr stark. Wir werden auf der Strecke sehen, ob unsere Arbeit bestätigt wird", erklärte Tombazis.

KERS-Wegfall ein Segen

Dem Ferrari fehlte es 2009 vor allem an Abtrieb. "Abtrieb am Heck ist am Schwersten zu finden, vorne ist es weniger schwierig. Wenn man die Effizienz am Auto verbessert, ist man schneller und kann Teile des Heckflügels wegnehmen. Bei der Balance des Autos gibt es noch Unsicherheiten, weil wir die neuen Reifen noch nicht getestet haben", verriet der Chefdesigner. Der Wegfall des KER-Systems sei in diesem Fall hilfreich.

"Ich denke, KERS hat im Vorjahr gut funktioniert, aber es gab auch Defizite am Auto-Paket. Ich hätte das Gewicht lieber anderweitig verwendet. So ist jetzt mehr Ballast vorhanden, den man an die Gewichtsverteilung anpassen kann, sollten die Reifen anders sein als erwartet", meinte Tombazis. Was den Tank betrifft, seien alle Teams vor dem gleichen Problem gestanden. "Als Designer kann man das Auto verlängern oder den Tank verbreitern. Beides hat negative Effekte, deswegen haben wir zu Beginn des Projekts uns genau angesehen, wie sich die Elemente auswirken. Erst dann haben wir eine Wahl getroffen", erklärte der Grieche.