Christian Menzel kennt Michael Schumacher schon lange, aus gemeinsamen Karttagen - früher und heute. Für den Meister des Porsche Carrera Cup Asien 2009 steht fest: Das Comeback des Rekordweltmeisters ist ein Segen für die Skandal geschüttelte Formel 1. "Etwas Besseres konnte gar nicht passieren", schreibt Menzel in seiner Motorsport-Magazin.com-Kolumne. "So langsam wird aus der F1 eine Deutsche Meisterschaft..."

Grenzen der Physik gesprengt

Menzels erste Begegnung mit Schumacher fand Anfang der 80er Jahre statt. "Michael ist das Ausnahmetalent unter den Ausnahmetalenten", sagte er. "Ich habe ihn 1982 das erste mal in Kerpen Kart fahren gesehen - da war klar, hier fährt jemand, der einfach besser ist als alle anderen auf der Bahn - viel besser - hier spielte jemand mit der Physik, die eigentlich nicht zu überlisten ist!"

Dabei kennt Menzel die physikalischen Grenzen sehr gut aus vielen Jahren Fahrdynamiktrainings. "Ich kann das nach vielen Jahren mit Fahrdynamiktrainings, wo wir mit den Grenzen der Physik arbeiten, nur verwundert zur Kenntnis nehmen. Was der Michael damals mit einem Kart gemacht hat, war eigentlich nicht machbar!"

Deshalb beantwortet Menzel die Frage nach dem Speed des Kerpeners schnell: "Wird er auch schnell sein? Ja! Da werden sich einige Skeptiker sehr wundern", glaubt Menzel. "Der Junge wird auch mit 50 Jahren einen F1 immer noch schnell und konkurrenzfähig bewegen." Das sagte Menzel bereits nach dem Rücktritt des Deutschen 2006. Den Grund liefert er nach: "Er kommt zurück, weil er das Fahren liebt!" Geld spiele mit Sicherheit keine Rolle.

Schwere Aufgabe für Rosberg

In den Jahren von Schumachers F1-Pause konnte Menzel den Rekordchampion oft beim Kart fahren in Kerpen beobachten, weil er selbst mit seinem Sohn Nico an der Strecke war. "Er ist immer noch in der Lage, es auf Anhieb mit der Weltelite aufzunehmen", sagt Menzel. "Das schafft so schnell keiner der aktuellen Stars. Alles was er tut, ist spielerisch locker und einfach - das Fahren belastet ihn deutlich weniger als alle anderen Rennfahrer, die ich kenne und beobachte. Aus dem Grund spielt beim ihm das Alter auch eine untergeordnete Rolle - das steckt er locker weg." Das Wichtigste jedoch ist: "Mit Spaß und Freude an der Arbeit kann jeder Mensch richtig etwas bewegen!

Schumacher hat das Leben ohne Formel 1 kennen gelernt und die Akkus sind wieder aufgeladen. "Wer ihn Kart fahren gesehen hat, der weiß, er ist immer noch heiß auf den Wettbewerb", sagt Menzel. "Er hat nichts verlernt und er will es sich einfach nochmals beweisen." Jetzt müsse Ross Brawn ihm nur noch ein konkurrenzfähiges Auto hinstellen. "Aber auch das haben sie in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen - es wird wirklich interessant!" Auch für Schumachers Teamkollegen Nico Rosberg. "Er steht vor einer großen Herausforderung - ich beneide ihn nicht darum, der "alte Mann" wird den Jungen einige Jahre altern lassen..."