Ein Blick auf die Saisonen von 2006 bis 2009 zeigt, wer das erste Saisonrennen gewonnen hat, wurde letztendlich auch Weltmeister. Deswegen hat Jenson Button den Sieg beim Saisonauftakt in Bahrain dieses Jahr auch fest im Visier. "Ich will gleich voll drin sein, um mit dem neuen Auto das bestmögliche Ergebnis zu holen, denn während der vergangenen Jahre hat der Fahrer, der das erste Rennen gewonnen hat, dann auch die Weltmeisterschaft geholt", meinte der Brite gegenüber der Sun.

Doch nicht nur das erste Rennen, sondern die ersten Rennen sind ihm wichtig. So ist sich Button sicher, dass man dort bereits ein gutes Polster aufbauen kann, während andere noch Fehler machen oder nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet sind. 2009 profitierte Button von einem solchen Polster, nachdem er zu Saisonbeginn sechs der sieben ersten Rennen gewann und in der zweiten Saisonhälfte davon zehren konnte, als es bei ihm nicht mehr so gut lief. Noch ist allerdings viel zu tun, bevor er sich auf Punktejagd machen kann.

Plaudern mit Hamilton

"Es steht noch viel Arbeit an, bevor wir auch nur daran denken können, ins Auto zu steigen. Ich werde mich nun reinhängen, damit ich hundertprozentig bereit bin, wenn wir nach Bahrain kommen. Ich will da keine Ausreden haben", betonte er. Er ist sich auch sicher, dass er nicht die Ausrede bringen muss, gegenüber Lewis Hamilton benachteiligt zu werden. "Ich hätte hier nicht unterschrieben, wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte, ich wäre mit Lewis gleichberechtigt. Ich fühle, das ist hundertprozentig so und das ist toll. Wenn man eine Weltmeisterschaft gewonnen hat, dann erwartet man nicht, in ein Team zu kommen und Nummer zwei zu sein oder nicht das gleiche Material zu bekommen. Deswegen bin ich wirklich glücklich darüber, wie es läuft. Ich werde die nächsten Tage Zeit mit Lewis verbringen. Hoffentlich können wir ein wenig plaudern und besprechen, wo die Reise hingeht, denn es braucht Teamwork und wir müssen zusammenarbeiten. Lewis weiß das."

Gleichzeitig weiß Button auch, dass er seinen Teamkollegen wird schlagen müssen, wenn er sich nicht viel Kritik anhören will. Vorerst bleibt er aber dabei, dass es einer gemeinsamen Anstrengung bedarf, um konkurrenz- und titelfähig zu sein. "Hoffentlich werden wir eine enge Beziehung haben und so viele Informationen wie möglich teilen. Für mich war das immer so und ich denke, für Lewis gilt das Gleiche. Ich habe das beste Team gewählt, um meinen Titel zu verteidigen und ich glaube, es wird eine tolle Partnerschaft mit Lewis", meinte Button.

Brawn musste Schumacher sagen

Dass im nun rein britischen McLaren-Team auch einiges auf Druck auf ihn wartet, war ihm klar, doch daran sei er gewöhnt, betonte er. "Da ich nun die Weltmeisterschaft gewonnen habe, fühle ich mich viel entspannter. Ich bin als Person selbstbewusster und ich glaube, das wird sich auch beim Fahren zeigen." Die Aussagen seines ehemaligen Teamchefs Ross Brawn, wonach von den vier aktiven Weltmeistern Michael Schumacher am ehesten den Titel holen wird, wunderten Button nicht. Hätte er nicht seinen eigenen Fahrer gewählt, wäre wohl jeder bei Mercedes GP enttäuscht gewesen, sagte er. "Man sollte ihm gratulieren, dass er Michael zurückgeholt hat. Michael hat mehr erreicht als jeder andere Fahrer in der Formel 1, es wird also toll, ihn im Sport zu haben, solange wir selbst fahren. Michael wird ein echt harter Gegner, aber es wird nicht alles so laufen, wie er will. Das wird es für niemanden von uns. Es wird eine tolle Formel-1-Saison mit einem sehr starken Feld an Top-Teams und Top-Fahrern. Werde ich den Titel verteidigen? Das ist mein Ziel."