Mit der Verpflichtung von Michael Schumacher hat Mercedes GP zwar PR-technisch einen großen Coup gelandet, doch verbunden damit sind auch die Erwartungen an das Team gestiegen. "Wir müssen in der Formel 1 unsere Erfolge extrem hart erarbeiten, und exakt das ist unser Plan: Wir alle im Team schaffen am absoluten Limit mit größter Begeisterung Tag und Nacht dafür", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Sollte dennoch Red Bull, McLaren oder Ferrari diese Saison die Nase vorn haben, hat Haug schon ein Rezept parat. "Wichtig ist, wie schnell man wieder steht und weiterkämpft, sollte man mal angeknockt sein", verriet der Deutsche. Einer könnte allerdings vom eigenen Teamkollegen "angeknockt" werden: Nico Rosberg. Schon viele sind im Schumacher-Schatten untergegangen. Das gleiche Schicksal könnte auch den Deutschen treffen. Norbert Haug will davon nichts wissen.

Nummer 1 im Team

"Nico hat seine Wunschkonstellation gefunden: Er wollte immer in den Formel-1-Silberpfeil und wünschte sich Michael als Teamkollegen - hört sich vielleicht an wie eine märchenhafte PR-Aussage, ist aber die Wahrheit", betonte Haug. Auch wenn Schumacher aus abergläubischen Gründen die Startnummer drei von seinem Teamkollegen fordert, ist der siebenfache Champion dennoch nicht der Nummer-eins-Fahrer. "Die Nummer 1 im Team kann man nicht per 'ordre de mufti' werden, sondern nur durch außerordentliche Leistung", so Haug.

Und genau diese traue er seinen beiden Fahrern zu. "Zumindest, wenn wir ihnen ein sehr gutes Auto geben - sonst hätten wir weder den einen noch den anderen verpflichtet", erklärte Haug gegenüber der dpa. Ungeklärt ist allerdings noch, wer die Rolle des Testfahrers bei Mercedes GP übernehmen soll. Als heißer Kandidat gilt Nick Heidfeld. "Die Entscheidung für unseren Test- und Reservefahrer reift, ist aber noch nicht abgeschlossen. Wir werden Sie umgehend informieren, sobald dies der Fall ist", sagte Haug.