Jenson Button dominierte in der ersten Saisonhälfte 2009 mit Brawn GP das Geschehen auf der Rennstrecke. Bis zur Sommerpause konnte man fast davon ausgehen, dass der Titel so früh wie möglich entschieden wird, doch am Ende dauerte es bis zum Rennen von Brasilien. Das Team agierte konservativ und Jenson Button war nicht so locker wie noch zu Beginn der Saison. Doch der Brite meint, er habe seine Lektionen gelernt und sei damit für die kommende Saison viel stärker, als noch im Vorjahr.

"Ich glaube wir hätten ein wenig aggressiver agieren können, nicht ganz so vorsichtig", sagte Button auf der Autosport International Show. "Auch ich hätte aggressiver fahren sollen. Ich war in einer Position, in der ich zuvor noch nie gewesen war. Ich habe alles erst während der Saison kennen gelernt und es war eine erstaunliche Erfahrung. Man lernt so viel, wenn man um den WM-Titel mitkämpft, ein Titel der dir so viel bedeutet."

"Als wir nach Brasilien kamen begriffen wir, dass wir wieder angreifen müssen, dass wir kämpfen müssen. Der Titel würde uns nicht einfach in den Schoß fallen." Die Spekulationen und Kommentare über den mentalen 'Zustand' von Jenson Button in den Rennen zuvor, halfen natürlich nicht beim Unternehmen Titelgewinn. Im Nachhinein gibt der 29-Jährige offen zu, dass ihm diese Diskussionen durchaus auch zugesetzt haben.

Jenson Button machte aber auch klar, dass er im Vergleich zu den Entscheidungen der letzten Jahre, den Titel durchaus mit einem komfortablen Vorsprung gewonnen habe - auch wenn der große Vorsprung eigentlich eher seltsam war. "Die gesamte Saison war eine Lernkurve und das bedeutet, dass ich aus diesem Jahr stärker hervor gegangen bin. Nicht nur als Fahrer, sondern auch was mich persönlich betrifft."

21 Jahre habe er für den WM-Titel geschufftet und obwohl Jenson Button ihn nun endlich gewonnen hat, möchte er den Triumph liebend gern wiederholen, besonders in Kombination mit der Herausforderung McLaren. "Ich will definitiv mehr. Nachdem ich in Brasilien den Titel gewonnen hatte, dachte ich, jetzt habe ich erreicht, was ich so lange wollte. Es ist eine komische Situation, eigentlich sollte man den Augenblick einfach genießen, aber das ist sehr, sehr schwer, denn man denkt immer weit in die Zukunft."

"Ich weiß, dass ein neues Team und das McLaren Team eine Herausforderung werden und neben Lewis zu fahren, aber es ist eine Herausforderung, auf die ich mich freue. Ich will das es funktioniert und ich arbeite hart daran. Es ist im Augenblick das Wichtigste überhaupt für mich."