Angesichts der wenigen Testfahrten vor Saisonbeginn ist eigentlich jeder Testtag wichtig, dennoch ist Red-Bull-Teamchef Christian Horner nicht beunruhigt, weil sein Team zugunsten weiterer Entwicklungsarbeit erst beim zweiten Test in Spanien dabei ist. Drei von 15 Testtagen wird der Rennstall dadurch verpassen, Horner musste aber betonen, dass man nicht anders verfahre als vor einem Jahr.

"Es hat voriges Jahr sehr gut für uns funktioniert. Wir haben schon vor einiger Zeit eine Entscheidung getroffen, dass man mehr Leistung herausholt, wenn man sich auf den zweiten Test in Jerez anstatt auf den ersten Test konzentriert. Das war von Anfang an in unserem Plan", gab sich der Teamchef gegenüber Autosport ruhig. Nach seiner Meinung sind die Testtage aufgrund der Ähnlichkeiten bei den Autos von 2009 und 2010 auch nicht so wichtig, als wie das 2009 bei der Einführung der neuen Regeln noch war.

Der Plan, der passt

"Die Zeit ist immer wichtig, aber viel von der Design-Philosophie wird übernommen. Alle Autos im Starterfeld hatten in den vergangenen Jahren unglaubliche Zuverlässigkeit - am ersten Tag mit dem RB5 fuhren wir 90 Runden. Wir haben hohe Erwartungen, was die Streckenzeit mit dem RB6 betrifft, also haben wir das Gefühl, es ist ein Plan, der für uns passt und wir wollen ihn auch so ausführen", erklärte Horner.

So hatte er auch keine Sorge, dass die WM-Aussichten von Red Bull durch die Entscheidung irgendwie beeinflusst werden könnten. Er baute vor allem darauf, dass durch die Stabilität, die im Team beim Personal und dem Motor geherrscht hat, weiterhelfen wird, da voriges Jahr alle viel dazugelernt haben. "Es gibt da draußen ein paar sehr gute Gegner, McLaren und Ferrari werden sich sehr anstrengen, um die Ordnung des Vorjahres umzustoßen und das Brawn Team wird zu Mercedes, das mit dem Comeback von Michael Schumacher sehr stark sein wird. Wir erwarten, dass wir da mitmischen und wir haben volles Vertrauen in unsere Fähigkeiten, es hängt aber nicht nur davon ab, was in Bahrain passiert, sondern was während der ganzen Saison mit 19 Rennen passiert", sagte Horner.

Und dabei baute der Teamchef auch auf die Tatsache, dass Red Bull als einziges Top Team mit der gleichen Fahrerpaarung wie im Vorjahr antreten wird. Er hatte gesehen, dass Sebastian Vettel und Mark Webber 2009 sehr gut zusammengearbeitet haben und erwartete, dass diese Partnerschaft 2010 nur noch stärker wird. "Sie kennen das ganze Personal, die Philosophie hinter dem Auto und ich bin mir sicher, jedes große Team hat einen Fahrerwechsel, wo es erst eine Eingewöhnungsphase braucht. Unser Fahrer kennen uns aber in- und auswendig und umgekehrt ist das genauso."