Eddie Irvine hat sich derzeit ein wenig auf Jenson Button eingeschossen, so bekam der Brite auch sein Fett weg, als Irvine darüber sprach, dass Michael Schumacher bei seinem Comeback äußerst stark sein dürfte. "Michael ist schnell genug, um wieder Rennen zu gewinnen und es gibt da absolut keinen Vergleich zwischen Michael und Jenson Button, was ihre Fähigkeiten betrifft. Jenson hat voriges Jahr den Titel geholt, also kann Michael dieses Jahr im richtigen Auto gewinnen - und sogar wenn er kein gutes Auto hat, glaube ich nicht, dass Michael sich entmutigen lässt. Er liebt das Fahren und ist ein sehr hart arbeitender und geduldiger Typ, der nicht verärgert wird, wenn die Dinge nicht über Nacht klappen", sagte Irvine gegenüber ESPN.

Für den Iren war klar, dass Schumacher wieder fährt, weil ihm langweilig war und als Berater für Ferrari habe er an der Strecke wohl auch nicht den rechten Spaß gehabt. "Als er für Ferrari zu den Rennen fuhr, dachte er wohl: 'Was zur Hölle mache ich hier?' Es machte für ihn keinen Sinn, als Berater zum Rennen zu kommen, da er diese Seite des Geschäfts nicht gut genug kannte. Er hatte also keinen passenden Job und war nur als Reklameheld da." Deswegen wollte er laut Irvines Meinung auch schon als Ersatz für Felipe Massa zurückkehren, doch die Probleme an Schumachers Nacken durfte der ehemalige Teamkollege des Deutschen selbst miterleben. "Ich spielte mit ihm in Mailand Poker und er musste seine Schultern drehen, um nach links oder rechts zu schauen, wenn er mit Leuten redete - er hat aber wohl die besten Physios angeheuert und die Zeit hat das Problem gelöst."

Fitness wird kein Problem

Fitness sah Irvine ohnehin nicht als Problem für Schumacher. "Seht euch Nigel Mansell an, der dick und fett war und 1992 im Alter von 39 die Weltmeisterschaft gewann", erinnerte er. Und auch von Mercedes GP hielt der Ire viel. Zwar war er überzeugt, dass Ross Brawn und sein Team es 2010 schwerer haben werden als 2009, doch mit der Unterstützung des großen Herstellers Mercedes werde man alles hinbekommen. "Michael ging zu Ferrari als sie in einer viel schlechteren Position waren als Brawn 2009 und schaffte es dort, das Blatt zu wenden", meinte Irvine. Dennoch glaubte er nicht daran, dass Schumacher automatisch die Nummer 1 im Team sein wird, das werde er auch nicht erwarten, sagte er.

"Der schnellste Fahrer wird Nummer 1 sein und das war immer so, egal wo Michael war. Wenn Nico schneller ist als er, dann kann er erwarten, Teamleader zu sein - aber davon gehe ich nicht aus. Als ich mit Michael bei Ferrari war, machte ich die meiste Testarbeit, die Reifenarbeit und die Chassis-Arbeit - aber Michael konnte sich einfach ins Auto setzen und war sofort schnell. Er war schneller als ich, also war er die Nummer 1", erklärte Irvine. Gleichzeitig musste er an 1999 erinnern, als Schumacher sich das Bein gebrochen hatte und bei seiner Rückkehr ins Cockpit für den Iren fuhr. "Was Lewis gegen Michael betrifft, Lewis wird keinen Zentimeter nachgeben und es wird faszinierend dabei zuzusehen, was passiert. Es wird sicher eine tolle Saison."