2010 ist da, die neuen Teams stehen alle in den Startlöchern, wie bereit sie für den Start sind, ist aber weiterhin nicht besonders klar. Immer wieder werden Zweifel an der Fähigkeit der Neulinge geäußert, bereit für den Saisonauftakt in Bahrain zu sein. Christian Horner will sich diesen Zweiflern nicht anschließen. "Ich denke, es ist falsch für uns, über sie zu urteilen. Es liegt an ihnen, den Job zu machen. Für jedes Grand Prix Team - unabhängig von dessen Größe - ist es eine enorme Herausforderung, aber sie haben die Möglichkeit bekommen und es ist falsch, über sie ein Urteil zu fällen, bis die Saison startet", erklärte der Red Bull Teamchef gegenüber Crash.net Radio.

Horner war überzeugt, dass überall hart gearbeitet wird, gab aber zu, dass es nicht einfach ist, einen Formel-1-Boliden zu entwerfen, seine Teile zu bauen, ihn zusammenzusetzen und zu entwickeln. "Hoffentlich schaffen sie es aber alle nach Bahrain." Horner freute sich über die neuen Teilnehmer und fand vor allem die Auferstehung des Namens Lotus interessant. Man werde mehr Autos im Feld sehen als in den vergangenen Jahren, meinte er. "Es ist immer schade, ein Grand Prix Team zu verlieren, aber Hersteller haben die Tendenz zu kommen und zu gehen; die unabhängigen Teams sind die treuen Anhänger der Formel 1 und aus der unglücklichen Situation eines Teams wird die Möglichkeit für ein anderes geschaffen. Ich denke, die Formel 1 ist kurz-, mittel- und langfristig gut gerüstet."

Ausstiege schmerzen

Dennoch konnte Horner nicht verneinen, dass der Ausstieg großer Hersteller schmerzhaft für den Sport war. 2008 habe es noch sechs Hersteller gegeben, nun sind es drei, wobei Renault einen Großteil des Formel-1-Teams verkauft hat. "Die großen Mannschaften sind aber noch da - die Ferrari, die McLarens, die Williams und jetzt auch die Red Bulls, denn wir wachsen als Team, das sich als offensichtlich ernst zu nehmen erwiesen hat. Ich denke, es ist wichtig, eine Mischung aus Herstellern und Unabhängigen zu haben und wenn man die Geschichte der Formel 1 ansieht, scheint die immer etwas zu schwanken", sagte der Brite.

Die Formel 1 sei in jedem Fall nach wie vor in guter Verfassung, das habe nicht zuletzt Abu Dhabi und die WM 2009 gezeigt. Wenn die Kosten mehr unter Kontrolle gebracht werden, wird alles für die Unabhängigen leistbarer und das ist sicher einer der Gründe, warum Red Bull die Leistung von 2009 bringen konnte. Durch den Rückzug von Honda entstand Brawn GP - oft entsteht aus etwas Negativem etwas Positives." Den Rückzug von Toyota musste Horner dennoch sehr bedauern, denn es sei nie schön, wenn einer der größten Autobauer der Welt meint, sich zurückziehen zu müssen.