Das französische Gericht hat entschieden: Die FIA muss ihre Sperren für Flavio Briatore und Pat Symonds aufheben. Der Weltverband hatte den Ex-Renault-Teamboss und dessen Chefingenieur nach dem absichtlichen Unfall von Nelsinho Piquet in Singapur 2008 auf unbestimmte Zeit respektive für fünf Jahre von der Formel 1 und allen FIA-Aktivitäten ausgeschlossen. Die FIA erwägt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Bis alle Berufungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, bleibt das Urteil laut dem Automobilverband bestehen.

Briatore feierte seinen Gerichtstriumph als einen Sieg der Gerechtigkeit. "Er ist glücklich, dass er gewonnen hat", sagte Bernie Ecclestone dem Daily Mirror. "Aber er hat nicht gesagt, dass er in die Formel 1 zurückkommen möchte und ich bezweifle, dass er es wird." Briatore ließ sich eine F1-Rückkehr am Dienstagabend offen. Er sagte nur: "Ich habe Zeit für eine mögliche F1-Rückkehr."

Als Teamchef erscheint ein Comeback von Briatore nach seinem Vergehen unwahrscheinlich. So sagte Ferrari-Teamboss Stefano Domenicali: "Die Leute mögen keine aufgewärmte Suppe. Er wird sich eine andere Möglichkeit suchen müssen." Ecclestone könnte sich aber durchaus vorstellen, dass Briatore weiter Fahrer managt. Im Zuge des FIA-Urteils mussten alle mit Briatore verbundenen Fahrer ihre Verträge mit ihm lösen. Das betraf unter anderem Mark Webber, der sich nun selbst managt, und Fernando Alonso, der jedoch weiterhin mit Briatores Managementfirma zusammenarbeitet.

"Es gibt keinen Grund, warum er nicht als Manager weitermachen soll, wenn er es denn möchte", sagte Ecclestone. "Aber es wäre schwierig für jemanden, der etwas falsch gemacht hat, in seinen alten Job zurückzukehren."

Das Schlimmste ist für Ecclestone, dass die Crashgate-Affäre durch das Urteil erneut beginnt. "Es ist noch lange nicht vorbei", mahnt Ecclestone. "Nur weil ein Richter das gesagt hat, macht das noch keinen Unterschied. Nichts ist geschehen. Das Gericht hat gesagt, es war falsch, also wird die FIA mit einer neuen Anhörung kommen und es wird weiter und weiter und weiter gehen. Das ist das Schlimmste daran. Es wäre besser, wenn sich alle an einen runden Tisch setzen würden."