Peter Sauber ist zurück. Ab dem Saisonstart in Bahrain im März steht der Schweizer wieder am Kommandostand eines Formel-1-Teams. Die Geschäftsleitung in der Fabrik überlässt er anderen, die zum Teil noch aus der Zeit vor der BMW-Übernahme im Team sind. "Ich werde das operative Geschäft nicht leiten, nur an der Rennstrecke werde ich die Rolle des Teamchefs wieder voll übernehmen", verriet er der NZZ.

Der Rückkauf seines Unternehmens war eine Bauchentscheidung, die er jederzeit wieder treffen würde. Dabei denkt Sauber bereits an die Zukunft, die Jahre 2011 und 2012. "In meinem Alter muss man an eine Nachfolgeregelung denken, so weit bin ich momentan aber noch nicht", betont er. "Dazu kam alles zu sehr aus heiterem Himmel. Im nächsten Schritt überlege ich, in welche Richtung das gehen kann."

Zurück zur Vernunft

Neben Sauber steht auch die Formel 1 vor großen Veränderungen in der Zukunft. "Ich glaube, dass es wichtig ist, zur Vernunft zurückzukehren", sagt Sauber, der den Trend zu Privatteams begrüßt. "Die Formel 1 war schon immer eine Zweiklassengesellschaft, durch die Werke wurde das zu extrem." Für die nächsten Jahre gibt es viele Ideen, einfach werde es allerdings nicht, diese umzusetzen. "Die Umsetzung war stets schwierig - weil sich die Teams nie einig waren. Das wird auch in Zukunft so bleiben."

Der Teamname lautet noch unverändert BMW Sauber F1 Team., Foto: Sutton
Der Teamname lautet noch unverändert BMW Sauber F1 Team., Foto: Sutton

Die Diskussion über den Rennsport an sich versteht Sauber nicht. "Er hat seine Berechtigung", glaubt er. "Ich finde es nicht gut, wenn man versucht, der Formel 1 ein grünes Feigenblatt umzuhängen. Aber das wird aus Marketinggründen auch in anderen Bereichen gemacht." So seien Hybridfahrzeuge in der Ökobilanz nicht in jedem Fall besser als herkömmliche Autos. "Wichtig aber ist, dass die Formel 1 sich entwickelt. Wird unser Fortbewegungsmittel einmal ein Elektroauto sein, dann werden auch die Rennwagen mit Elektromotoren fahren."

So weit ist es 2010 noch nicht. Saubers Ziel für sein Comebackjahr ist klar: "Die vergangene Saison hat das Team auf dem sechsten Platz abgeschlossen. Budget und Belegschaft sind drastisch reduziert, aber es ist das Ziel, dieses Niveau zu halten." Helfen soll eine Trotzreaktion seiner Belegschaft. "Ich kann mir beim einen oder anderen vorstellen: Jetzt erst recht. Aber dieser Gedanke muss ohnehin in jedem Mitarbeiter jederzeit vorhanden sein. Das ist ein sportlicher Ansatz, der uns nach vorn bringt."