Das bislang letzte Formel-1-Rennen in Kanada 2008 ist noch gut in Erinnerung, vor allem wegen des aufbrechenden Asphalts, der das Wochenende für alle Beteiligten beinahe zur Tortur machte. Die sind für das Rennen 2010 aber anscheinend gelöst. "Nach dem Grand Prix 2008 hatten wir an einer Lösung für den Grand Prix 2009 gearbeitet, der nicht stattfand. Wir hatten ein Produkt gefunden, das an Strecken auf der ganzen Welt verkauft wird. Es gab 2009 keinen Grand Prix in Montreal, aber wir hatten ein NASCAR-Rennen und das lief ohne Probleme. Wir denken, 43 schwere NASCAR-Autos sind ein guter Test", sagte der Veranstaltungs-Verantwortliche Francois Dumontier gegenüber ESPNF1.

Auch wegen des benötigten zusätzlichen Platzes für die im kommenden Jahr startenden 13 Teams machte er sich keine Sorgen. "Wir werden damit umgehen müssen. Von den Boxen her ist alles gut, denn es gab eine Zeit, als mehr Teams in der Formel 1 waren. Wir werden aber wohl ein paar Erweiterungen vornehmen", erklärte Dumontier. Große Verbesserungen, wie sie Bernie Ecclestone von den älteren Strecken gerne verlangt, wird es 2010 keine geben. "Mit der wenigen Zeit, die wir hatten - wir haben den Vertrag Ende November unterschrieben -, habe ich nicht die Absicht, das Rad neu zu erfinden. Wir werden die Dinge einfach und funktionell halten."

Rahmenprogramm durchaus interessant

Beim Rahmenprogramm ist Dumontier allerdings für alles offen. So war er von F1 Rocks in Singapur ebenso angetan wie von der Fan Zone in Abu Dhabi. "Wenn ich davon spreche, das Rad nicht neu zu erfinden, dann dreht es sich um die Infrastruktur. Ich verschließe die Tür nicht davor, Satelliten-Events rund um das Rennen zu haben, um das Interesse zu erhöhen", sagte er. Ob Michael Schumachers Rückkehr oder Jacques Villeneuves eventuelle Rückkehr das Interesse am Rennen erhöht haben, konnte Dumontier nicht sagen. Der Kartenverkauf läuft erst eine Woche und Interesse sei erkennbar, ob das an Schumacher oder Villeneuve liege, sei noch nicht zu erkennen. "Ich bin überzeugt, dass es Schumacher-Fans in Quebec und Kanada gibt. Was Jacques betrifft, wir sahen seine Popularität, als wir das NASCAR-Rennen hier hatten, wir verfolgen das also genau."

Lob musste Dumontier Ecclestone aussprechen. Die Verhandlungen mit dem Formel-1-Boss seien sehr gut gelaufen, er sei ein guter Verhandlungspartner gewesen. "Während der sechs Monate der Verhandlungen fühlte ich keine Art von Durchtriebenheit oder bösem Willen. Ich denke, er wollte die Rückkehr des Kanada Grand Prix von Herzen." So habe es von Ecclestone klar den Willen gegeben, nach Kanada zurückzukehren. Dass es lange gedauert habe, sei normal bei einer Vereinbarung dieses Umfangs.