Der Name Schumacher ist momentan in aller Munde. In der Formel 1 könnte er bald wieder im Doppelpack fallen: Nach Michael will auch Ralf Schumacher in die Königsklasse des Motorsports zurückkehren. "Erloschen war das Formel-1-Feuer bei mir noch nie", betont Ralf Schumacher. Es brenne noch genauso wie bei seinem Bruder. "Auch ich hätte da [bei einem Angebot von Mercedes GP] keine Sekunde gezögert." Deshalb möchte er eine Rückkehr 2010 nicht ausschließen. Fit genug fühlt er sich dafür.

Schumacher nennt jedoch eine Bedingung: "Ich habe schon in der Vergangenheit gesagt, dass ich mir darüber nur ernsthaft Gedanken mache, sollte die Aussicht bei einem konkurrenzfähigen Team bestehen." Aus diesem Grund lehnte er zuletzt auch ein Angebot eines der vier neuen Teams ab. Die sportlichen Erfolgsaussichten waren für ihn nicht gegeben. Sportlich attraktive Cockpits sind nur noch bei Sauber (wo Geld gefragt ist) und Renault zu haben. Trotzdem: "Den Umstieg vom DTM- wieder in ein Formel-1-Rennauto traue ich mir definitiv immer noch zu."

Mehr Spaß in der DTM

Die Formel 1 vermisst Ralf Schumacher nach zwei Jahren Auszeit nicht. "Ein Formel-1-Auto zu fahren, ist etwas ganz Besonderes", verriet er Motorsport-Magazin.com während der vergangenen DTM-Saison. "Das vermisse ich schon etwas, aber auf das Drumherum aus der Formel 1 kann ich eigentlich ganz gut verzichten. Man vermisst immer ein paar Leute, die man über die Jahre kennen gelernt hat, aber insgesamt fühle ich mich in der DTM ehrlich gesagt wohler als dies in der Formel 1 der Fall war."

Ralf Schumacher hat Spaß mit Dach über dem Kopf., Foto: Mercedes-Benz
Ralf Schumacher hat Spaß mit Dach über dem Kopf., Foto: Mercedes-Benz

Ist ein F1-Comeback damit vollkommen und endgültig ausgeschlossen? "Träumen ist erlaubt, und manchmal werden Träume ja auch wahr", sagte Schumacher dem Sportinformationsdienst. "Sollte ich ein interessantes Formel-1-Angebot erhalten, werde ich das sicherlich mit Norbert Haug besprechen." Vorerst ist davon auszugehen, dass Schumacher 2010 in sein drittes DTM-Jahr mit Mercedes gehen wird. Ins F1-Fahrerlager kommt er im nächsten Jahr trotzdem öfter zurück: Als Teammitbesitzer des neuen GP3-Rennstalls von Peter Mücke. Die GP3-Rennen werden im Rahmenprogramm der Formel 1 ausgetragen.

DTM: Große Herausforderung

In der Saison 2008 stieg er mit Mücke Motorsport in einem Vorjahresauto in die Tourenwagenserie ein. In der zurückliegenden Saison 2009 wechselte er in eine aktuelle C-Klasse des HWA Teams und belegte mit neun Punkten Platz neun der Gesamtwertung. Ralf Schumacher hat trotzdem Spaß in der DTM, obwohl er als ehemaliger F1-Fahrer dort immer im Mittelpunkt steht. "Nein, das nervt überhaupt nicht", wiegelte er ab. "Persönlich sehe ich mich aber nicht als Zugpferd, die DTM würde bestimmt auch sehr gut ohne mich auskommen."

Als Abstieg sieht er sein Dasein in der DTM nicht an. "Selbst der zweifache Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen hat in der DTM erfahren, wie groß die Herausforderung hier ist", betonte Ralf Schumacher im Interview mit der Printausgabe des Motorsport-Magazins. "Meiner Meinung nach ist die Herausforderung für uns sogar größer, ein DTM-Auto schnell zu fahren als ein Formel-1-Auto."