Heikki Kovalainen hatte 2009 wenig Grund zum Lachen., Foto: Sutton
Heikki Kovalainen hatte 2009 wenig Grund zum Lachen., Foto: Sutton

Uns geht's prima. Ernsthaft? Nein natürlich nicht, aber es wird ja immer versprochen, dass es so ist und man soll ja optimistisch durch das Leben gehen. Was die Formel 1 betrifft, stelle ich mir aber nicht erst seit 2009 die Frage, warum ich mich überhaupt noch bemühe, den Rennen mit Enthusiasmus und ernstem Interesse zu folgen. Abgesehen vom Standpunkt des Journalisten natürlich.

Gleichgültigkeit ist keine schöne Sache - und dann fällt es mir wieder ein: Heikki Kovalainen. Ja, ja die Lusche, ich weiß. Ändert aber dennoch nichts an der Tatsache, dass ich für ihn 2009 alle 17 WM-Läufe mit verfolgt habe, da müssen die Ideale zurück stehen. Ich persönlich wäre nach dieser Saison auf alle Fälle dafür, die Schandmaske wieder einzuführen, doch das stößt eher auf großes Unverständnis.

Wir halten fest: Politik von schmutzig bis Palaver gehört zur Formel 1, wie Bars zu Mallorca. Statistiken sind eine fantastische Sache, schlechte Neuigkeiten sind stets nett zu formulieren und jegliche negativ anmutende Aussagen von dem einen oder anderen mutigen Fahrer ein absolutes Tabu. Fahrer, die zu viel Individuum mit sich bringen und damit nicht ins Allgemeinbild passen, sind zudem nicht zu tolerieren und in andere Rennserien abzuschieben.

Das ist die moderne Formel 1 und wenn sich Fans und Macher damit abfinden können, glücklich und zufrieden sind, und die neuen Vorstellungen von tollem Motorsport akzeptieren, warum dann nicht so jemand wie ich und warum mach ich das überhaupt noch? Trotz, wirklich reine Starrsinnigkeit und albernes Festhalten an journalistischen Grundsätzen, die Tatsache, dass Heikki Kovalainen auch 2010 in der Formel 1 fährt und eine Ankündigung, die so spannend ist, dass ich der Formel 1 weiter eine Chance geben muss:

USF1!

Hier entsteht das nächste Mega-F1-Auto made in USA., Foto: USF1
Hier entsteht das nächste Mega-F1-Auto made in USA., Foto: USF1

Bislang haben die Herren aus Charlotte zumindest schon mal eins bewiesen: sie können größere Reden schwingen als alle Teamvereinigungen und FIA-Mitglieder zusammen, und lassen sogar Bernie Ecclestone in Sachen Hollywood-Show alt aussehen. Da lässt sich etwas draus machen, wie heißt es immer: "Wir haben gutes Potential"

Das Potential bei USF1 ist mir noch nicht ganz offensichtlich dargelegt worden, doch ich lasse mich gern überzeugen! In Science-Fiction-Filmen ist alles möglich und seit Crashgate wissen wir selbiger Kodex gilt auch für die Königsklasse des Motorsports. Vielleicht, nein sicher, stellen sie wirklich noch ein echtes Team auf die Beine, so richtig mit Fahrerverkündungen, Sponsoren und einem Formel 1-Boliden, der fahren kann.

Für den, natürlich absolut fast unmöglichen Fall, dass USF1 dann 2010 doch nicht an den Start geht, ist es wiederum spannend zu sehen, welche Erklärungen dann kommen werden. Vielleicht macht man es wie bei Aprilia in der Moto2 und verkündet kurzer Hand, dass man es sich anders überlegt hat, man könnte natürlich auch die abgedroschene Finanzkrise herhalten lassen oder es wird gar nichts erklärt und jeder denkt sich seinen Teil. Egal welches Szenario kommen wird, alle versprechen Spannung, vor allem neben der Strecke und darauf kommt es ja, wie ich 2009 gelernt habe, besonders an.