Flavio Briatore gegen Max Mosley - die Zweite. Mosley hatte am Donnerstag das Verhalten des Italieners im Fall Crashgate hart kritisiert. Kritik, die ein Briatore nicht einfach auf sich sitzen lässt. Am Freitag schoss der Ex-Renault-Teamchef zurück. "Entweder hat Mr. Mosley beim Warten auf das Urteil des französischen Gerichts die Geduld verloren oder er wollte mit provokanten Aussagen einfach wieder die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen, nachdem er seine Rolle als Schlüsselfigur des Motorsports verloren hat", erklärte Briatore.

Der Italiener kann nicht verstehen, warum die ganze Sache überhaupt wieder in die Medien gebracht wurde. Für Briatore ist das Urteil des World Motor Sport Councils im Fall Crashgate weiterhin zu hart. Als Schuldigen an seiner Verbannung sieht er immer noch den früheren FIA-Präsidenten Max Mosley. "Es ist ziemlich verblüffend zu hören, dass Mr. Mosley jetzt vorgibt, dass die FIA am Ende des Prozesses eine faire Entscheidung in meiner Sache getroffen hat", meinte Briatore. Das World Motor Sport Council habe viel mehr eine administrative Entscheidung als eine Faire getroffen.

Zwei Seiten einer Geschichte

Mosley sieht die Sache völlig anders. Laut dem Briten seien die Beweise im Fall Crashgate überwältigend gewesen und haben darauf hingedeutet, dass Briatore den absichtlichen Unfall Piquets in Auftrag gegeben hatte. Dazu gehörte eine Eidesstattliche Erklärung sowie Untersuchungen von Renault und einer unabhängigen Kommission. Aus diesem Grund sind die Anschuldigungen Briatores gegenüber Mosley, wonach die ganze Sache aus Rachegründen konstruiert wurde, für den ehemaligen FIA-Präsidenten nur ein verzweifelter und nicht haltbarer Vorwurf.

Dass sich Briatore dann weder vor der Anhörung noch dem Zivilgericht selbst äußerte, konnte Mosley gar nicht verstehen. Briatore hingegen verriet, dass Mosley ihn dazu angewiesen hätte, der Anhörung fern zu bleiben. "Ich würde gern von Mr. Mosley hören, dass er mir am 19. September 2009 am Telefon mitgeteilt hat, dass meine Anwesenheit bei der Anhörung des World Councils weder notwendig noch aufgrund der schwierigen Situation von Renault erwünscht sei. Schließlich würde in dieser Anhörung keine Entscheidung gegen meine Person getroffen werden", erklärte Briatore.