Nick Fry sprach vor den Feiertagen noch einmal über die wichtigsten Themen, was das Mercedes GP-Team, die Fahrerwahl, die Veränderungen und die Teamstruktur betrifft. Doch ein Geheimnis bleibt weiter bestehen: Wer denn der zweite Fahrer neben Nico Rosberg wird?

Die Fahrerentscheidung: "Wir arbeiten noch daran, wie Sie sich vielleicht denken können. Wir können noch keine Aussagen dazu treffen, vielleicht verkünden wir noch etwas vor Weihnachten. Wahrscheinlicher ist aber, dass wir erst im Januar etwas dazu sagen. Michael Schumacher? Wir sprechen mit ein paar Fahrern, drei oder vier. Die Nationalität spielt dabei überhaupt keine Rolle. Mercedes sagte, es wäre gut, wenn wir einen deutschen Fahrer haben, und das ist mit Nico ja bereits der Fall. Das war keine große Sache, aber weiter spielt die Herkunft kleine Rolle."

Die Wichtigkeit der Erfahrung: "Ich glaube wir haben in dieser Saison gesehen, dass es wichtig ist, zwei Fahrer zu haben, die konstant in die Punkte fahren. Das ist der Grund, weshalb wir den Konstrukteurs-Titel gewinnen konnten. Beide Fahrer haben einen hervorragenden Job abgeliefert. Wir haben in jedem Rennen Punkte abgegriffen, so etwas brauchen wir. Durch das Testverbot ist es schwierig, so etwas von einem jungen Fahrer zu erwarten, also kommt für uns jemand in Frage, der bereits Formel 1-Erfahrung hat."

Nico Rosberg: "Ich glaube, Nico ist ein Siegfahrer. Er hat noch keine Rennen gewonnen, aber das war bei Jenson auch so, bis er 2006 mit uns siegen konnte. Gib ihm ein sehr gutes Auto und Nico wird aufblühen, besonders unter der Führung von Ross. Ich bin zuversichtlich, dass wir ihm im kommenden Jahr ein sehr gutes Auto geben können. In den letzten Jahren hatte er wohl nicht das beste Auto zur Verfügung, aber er hat viel Erfahrung gesammelt, das ist für uns sehr wichtig. Er hat bereits vier Jahre Erfahrung in der Formel 1 und ist dennoch immer noch ein junger Fahrer, er ist schnell, daran gibt es keinen Zweifel, er hat Rennfahren in die Wiege gelegt bekommen und er hat Ross, der ihn anleiten kann. Ich glaube, er kann ein Siegfahrer werden."

Die Teamstruktur: "Für uns ist es die absolut perfekte Situation. Wir haben Mercedes, die 45,1% Anteil besitzen, wir haben Aabar, die Leute vergessen immer deren Einfluss. Das ist eine der größten Investment-Firmen der Welt mit großen Ressorts, sie haben 30% Anteil und Ross, ich selbst und die anderen teilen uns den Rest mit 24,9%. Das ist eine gute Aufteilung, meine ich, die verschiedenen Anforderungen werden damit gut ausbalanciert, ich glaube, es wird alles sehr gut funktionieren. Ich mache meinen Job weiter wie bisher und Ross wird seinen weiter machen, Norbert ist der Repräsentant und wird ebenfalls das machen, was er bisher getan hat. Wir erwarten eigentlich keine großen Veränderungen."

Button und Hamilton: "Es wird eine faszinierende Sache werden. Ich hatte in der letzten Zeit ein paar nette Gespräche mit Jenson über Geselligkeit und im Gegensatz zu dem was die Leute so denken, gibt es keine Feindseligkeiten. Wir wünschen ihm das Beste. Wir waren natürlich enttäuscht, dass er uns verlassen hat, aber wir haben dennoch ein gutes Verhältnis zueinander, wir möchten auch in Zukunft zusammen arbeiten. Ich glaube, Jenson hat eine sehr schwierige Aufgabe vor sich und das hat gar nichts mit seinem fahrerischen Talent zu tun. Vielmehr ist es, dass er zu einem Team geht, mit dem Lewis schon seit vielen Jahren verbandelt ist und das er gut kennt. Wenn ein neuer Fahrer zu einem Team kommt, egal welches, dann dauert es Monate oder sogar den Großteil der ersten Saison es wirklich zu verstehen. Es ist eine schwierige Aufgabe. Jenson ist ein sehr mutiger Mensch, dass er das so auf sich nimmt, aber er hat die Fähigkeit es zu schaffen. Man muss erlernen, wie das Team arbeitet, er muss seine Kräfte forcieren und sich schnell einfügen."