Toyota bezahlte seine Rechnungen überpünktlich., Foto: Sutton
Toyota bezahlte seine Rechnungen überpünktlich., Foto: Sutton

Obwohl Toyota sein Formel-1-Engagement mittlerweile beendet hat und 2009 große Erfolge auf der Rennstrecke ausblieben: Die Kölner Truppe verabschiedet sich finanziell gesehen mit einer weißen Weste. Laut internationaler Analyse des Wirtschafts-Informationsdienstes D&B Deutschland führt der ehemalige Arbeitgeber von Timo Glock zum Jahresende den D&B F1 Index mit 99 von 100 Punkten souverän an.

Damit fahren die Japaner aufgrund vorbildlicher Zahlungsmoral den inoffiziellen Titel "D&B F1 Index-Weltmeister" ein. Überpünktlich zahlte Toyota seine Rechnungen als einziges F1-Team fünf Tage vor vereinbartem Zahlungsziel. Knapp hinter Toyota heimst Williams mit ebenfalls 99 Punkten den "Vizeweltmeister"-Titel ein. Der Grund: D&B verwendet zur Berechnung des Index nicht nur reale Zahlungserfahrungen, sondern auch demografische Daten sowie Finanzdaten. Auf den weiteren Plätzen folgen der zweite Aussteiger BMW Sauber (97), Renault (95) und Toro Rosso (92 Punkte).

Top-Teams im Mittelfeld - McLaren abgeschlagen Vorletzter

Die siegreichen und renommierten Teams sind beim Bezahlen ihrer Rechnungen dagegen nicht so schnell wie auf der Rennstrecke. Ferrari (84 Punkte) führt das Mittelfeld vor Red Bull (83 Punkte) an. Selbst Titelgewinner Brawn GP (82 Punkte) lässt sich im Durchschnitt 14 Tage Zeit, bevor Forderungen beglichen werden. Bei McLaren (51 Punkte) dauert es trotz Noch-Partner Mercedes sogar 26 Tage. Zum Glück für die Lieferanten schlug im Vergleich zum Saisonanfang die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahresverlauf nicht auf die Zahlungswilligkeit der Formel-1-Teams durch. Nahezu alle verbesserten ihr Zahlungsverhalten sogar erheblich.

Force India weiterhin Letzter

Über die im Vergleich miserabelste Zahlungsmoral verfügt erneut das Team Force India (3 Punkte). Zahlungsverzug: 66 Tage. Der Rennstall des indischen Geschäftsmannes Vijay Mallya hält damit weiterhin die rote Laterne. Wenig tröstlich wirkt hier der Hinweis auf Verbesserungen. Denn laut Analyse der im D&B DunTrade® Programm gesammelten Zahlungserfahrungen mussten Lieferanten zu Jahresbeginn durchschnittlich sogar 75 Tage auf ihr Geld warten. Dieses Verhalten akzeptieren die Betroffenen wohl nur, weil Mallya nach eigenen Aussagen auch weiterhin Millionen in seinen Rennstall pumpen wird, um diesen am Leben zu erhalten.

Der D&B F1 Index ist ein statistisch ermittelter Wert zur Prognose der Ausfallwahrscheinlichkeit eines Unternehmens. D&B verwendet zur Berechnung demografische Daten, Finanzdaten und reale Zahlungserfahrungen. Auf der Skala von 1-100 bedeutet ein Indexwert von 1 ein sehr hohes Ausfallrisiko und ein Wert von 100 ein minimales Ausfallrisiko.