Lange hat es gedauert, aber jetzt ist Virgin Racing endlich offiziell präsentiert. Das Team setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: Dem Firmenkonzern Virgin, dem Rennteam Manor Motorsport und der Technologiefirma Wirth Research.

Der Virgin-Cosworth VR-01 wird von Nick Wirth und seinem Team komplett per CFD am Computer entwickelt. Somit spart man sich die teure Miete eines Windkanals. Manor-Teamchef John Booth bringt 20 Jahre Motorsport-Erfahrung mit. In seinem Formel-3-Team fuhren unter anderem die späteren Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen und Lewis Hamilton. Sein Rennteam besteht nur aus 45 Mitarbeitern, was den Ressourcenbeschränkungen des neuen Reglements entgegenkommt.

Ein anderer Ansatz

"Heute ist ein unglaublicher Tag für alle bei Virgin Racing", freute sich Technikchef Nick Wirth. "Das vergangene Jahr war eine Achterbahnfahrt, aber ich bin sehr stolz darauf, Teil des Teams zu sein, das nicht nur mitfahren wird, sondern unsere wildesten Erwartungen übertroffen hat." Auch Booth hatte nie vor, in die Formel 1 einzusteigen. "Das war außer Reichweite für uns", sagte er. Aber die Idee einer Budgetgrenze und von Kostensenkungen brachte ihn ins Spiel. "Nick ist ein Designgenie und ich habe vollstes Vertrauen in seine Fähigkeiten, ein fantastisches Auto zu bauen."

Sein Ziel für die Debütsaison ist niedrig gesteckt: "Wir möchten zuverlässig, sicher und effizient arbeiten und uns den Respekt der anderen Teams im Fahrerlager verdienen. Wir müssen uns als Team gut schlagen." Danach könne man die Performance des Autos verbessern. "Unser klares Ziel ist es, die Saison als bestes der neuen Teams zu beenden."

Echte Racer

Virgin Racing fliegt in die Formel 1., Foto: Sutton
Virgin Racing fliegt in die Formel 1., Foto: Sutton

Teamchef wird Virgin-Mann Alex Tai. "Wir haben eine bemerkenswerte Gruppe an erfahrenen Leuten, die gemeinsam das Unmögliche möglich gemacht haben", sagte Tai. "Virgin Racing ist ein echtes Rennteam, das von echten Racern gegründet wurde, die einen klaren Weg zum Erfolg gesetzt haben." Darauf werde man sich konzentrieren. Gleichzeitig habe man in den vergangenen Monaten viel Zeit damit verbracht, um herauszufinden, was Virgin dem Sport und den Fans geben könne.

"In den vergangenen vier Jahrzehnten hat Virgin immer in unglaubliche Ingenieurskünste investiert und sie unterstützt", so Virgin-Chef Richard Branson. "Wir wussten, dass es da draußen einen extrem erfolgreichen Designer gab, der dem Sport mit seinem komplett digitalen Ansatz, um Rennautos zu entwickeln, etwas Neues bringen würde." Also habe man sich gedacht: Warum sollte Virgin kein britisches Team unterstützen? "Ich glaube, dass man mit den richtigen Leuten alles erreichen kann. Es dauert womöglich seine Zeit, aber ich bin davon überzeugt, dass Virgin Racing mit dieser Gruppe von Leuten alles erreichen kann."