Wird der Hunger nach Erfolg je weniger?
Adrian Newey: Nein. 2009 war ein tolles Jahr für mich, denn auch wenn wir die Weltmeisterschaft nicht gewonnen haben, so reifte Red Bull als Mannschaft so weit, dass wir Rennen gewinnen und um die Weltmeisterschaft kämpfen konnten. Dass das Team das so schnell geschafft hat, war sehr zufriedenstellend.

Treibt dich das an - Erfolg und der Angriff auf WM-Titel?
Adrian Newey: Eigentlich ist es Fortschritt. Ich genieße das Designen, ich mag Regeländerungen, denn das schafft die Möglichkeit, einen völlig neuen Zugang zu probieren. Ich finde Regeln, die es schon lange gibt, weniger interessant, so wie das Ende 2008 war. Da geht es nicht mehr um neue Ideen oder ein neues Verständnis, es dreht sich um viele kleine Schritte und das hat mehr mit Ressourcen als mit Innovation zu tun.

Werden die relativ kleinen Regeländerungen für 2010 deinen Zugang zum Design des RB6 ändern?
Adrian Newey: Die größten Änderungen für 2010 sind viel kleiner als für 2009: die einzig wichtigen sind das Verbot des Nachtankens und der kleinere Vorderreifen. Das bedeutete, wir haben beim Design mehr auf Evolution gesetzt, während der RB5 im Vergleich zu seinem Vorgänger ein völlig neues Auto war, da er sich an völlig neuen Regeln orientierte.

Hat der Erfolg des vorigen Jahres das Team besser auf 2010 vorbereitet? Welche Lektionen wurden gelernt?
Adrian Newey: Ich nehme an, die offensichtlichste Sache ist, dass das Team nun das Selbstvertrauen hat, dass es Rennen gewinnen und ein sehr starkes Auto stellen kann. Wie das unsere Saison nächstes Jahr beeinflusst, wird man erst sehen, aber es hat vielen Leuten im Unternehmen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten gegeben. Abgesehen davon wird es eine neue Saison und es ist wieder alles offen - vielleicht haben andere im Winter große Fortschritte gemacht, deswegen muss man abwarten, wie wir alle in die Saison starten.