Wirklich verstanden haben nur wenige, warum Jenson Button nach dem Titelgewinn mit Brawn GP und der anstehenden Übernahme durch Mercedes das Team in Richtung McLaren verlassen hat. Nick Fry sagte nach der Bekanntgabe offen: "Wir haben ihm Loyalität angeboten, in der naiven Hoffnung, dass wir selbiges erfahren. Es gibt Mut und es gibt Dummheit. Nächstes Jahr werden wir sehen, ob seine Entscheidung mutig oder dumm gewesen ist."

Mit etwas Abstand gestand Button nun, dass er sein Ex-Team mit gemischten Gefühlen verlassen hat. "Ich hatte das Gefühl, dass ich dies in meiner Karriere tun müsste", sagte Button gegenüber Autosport. Bei Honda und Brawn sei er voll auf den Titelgewinn ausgerichtet gewesen. Dieses Ziel habe er 2009 erreicht.

"Ich bin sehr aufgeregt, aber auch sehr traurig, dass ich das Team verlasse, bei dem ich sieben Jahre gefahren bin. Aber alles Gute findet irgendwann ein Ende und wir hören mit einem Highlight auf", betonte Button.

Sein Ex-Chef Ross Brawn war von der Entscheidung enttäuscht. "Was auch immer erzählt wird, es lag nicht am Geld", sagte er auto, motor und sport. "Zum Schluss war unser Angebot sogar attraktiver als das von McLaren. Wir haben dann aber irgendwann die Reißleine gekappt." Es mache keinen Sinn, einen Fahrer zu beschäftigen, der mit seiner Wahl nicht glücklich sei. "Wir haben ihm geboten, was wir ihm bieten konnten. Dabei sind wir bereits an der äußersten Grenze angelangt. Weitere Verhandlungen hätten zu nichts geführt."

Button habe den Kick gesucht, im gleichen Auto gegen Lewis Hamilton zu bestehen. "Das ist mutig, und das muss ich respektieren", so Brawn.